Für die Fans in Neuseeland hat das Warten ein Ende: Am Mittwoch startet dort der erste Teil der Trilogie "Der Hobbit". In Deutschland müssen sich die Tollkien-Anhänger noch bis 13. Dezember gedulden. Für alle, die bereits im "Hobbit"-Fieber sind, gibt es hier Zahlen und Fakten rund um das Auenland.
"The Hobbit or There and Back again" von J.R.R. Tolkien
"The Hobbit or There and Back again", wie John Ronald Reuel Tolkiens Roman im Original heißt, wurde im Jahr 1937 veröffentlicht. Ursprünglich hatte Tolkien "The Hobbit" als Geschichte für seine eigenen Kinder konzipiert. Mit seinen vielen Märchenelementen zählt der Roman bis heute zur Kinderliteratur.
Bereits 1938 meldete ein deutscher Verlag Interesse an einer Übersetzung des Romans an. Diese kam jedoch zunächst nicht zustande, da Tolkien sich weigerte, einen im nationalsozialistischen Deutschland geforderten "Ariernachweis" vorzulegen. Die erste deutsche Übersetzung erschien daraufhin im Jahr 1957.
"Der Hobbit" - Hörspiele und Parodien
Von "Der kleine Hobbit", so der deutsche Titel, gibt es bereits zahlreiche Film- und Hörspielversionen. So beispielsweise einen zwölfminütigen Animationsfilm aus dem Jahr 1966 und einen Zeichentrickfilm für das kanadische und das japanische Fernsehen. Außerdem sind seit 1982 verschiedene Videospiele auf dem Markt.
Auch eine Parodie gibt es: Adam Roberts veröffentlichte im Jahr 2003 unter dem Pseudonym A.R.R.R. Roberts den Roman "The Soddit" - zu deutsch "Der kleine Hobbnix". Darin entschließt sich der Hobbnix Bingo Beutlgrabscher nach ein paar Drinks, mit einer Gruppe von Zwergen auf Wanderschaft zu gehen.
Peter Jackson: Nach "Der Herr der Ringe" nun "Der Hobbit"
Die größte Adaption aber steht dem kleinen Hobbit jetzt bevor: Peter Jackson, der Regisseur der "Herr der Ringe"-Trilogie hat sich seiner angenommen. Nach Angaben von Jackson wird der Film "Der Hobbit" weltweit auf 25.000 Leinwänden zu sehen sein. Der zweite Teil soll am 13. Dezember 2013 in die Kinos kommen, der letzte am 18. Juli 2014. Eine Trilogie aus dem nur etwa 300 Seiten dicken Roman zu machen, ist Abzocke, sagen Kritiker.
Die drei Teile wurden hintereinander abgedreht und verschlangen ein Budget von etwa 386 Millionen Euro. Im September 2006 wurde die Verfilmung des Romans erstmals diskutiert; sechs Jahre hat es nun gedauert, das Epos auf die Leinwand zu bringen.
"Der Hobbit": Die Dreharbeiten standen unter keinem guten Stern
Die Dreharbeiten waren von einigen Schwierigkeiten begleitet: Nach Angaben von Jackson wären die Hobbit-Filme beinahe in Schottland und England gedreht worden. Warner Brothers habe dort nach einem Streit mit Schauspielergewerkschaften in Neuseeland schon Orte ausgewählt. Der Disput wurde schließlich beigelegt.
Inmitten des Streits brannte zudem ein Teil der Filmstudios in Wellington. Und schließlich verzögerte eine Erkrankung Jacksons die Arbeiten, bis im März 2011 endlich Drehstart war. Doch bis zuletzt gerieten die Macher in die Kritik: Erst vor wenigen Tagen wiesen die Produzenten Anschuldigungen der US-Tierschutzorganisation PETA zurück, wonach im Umfeld der Dreharbeiten bis zu 27 Pferde, Ziegen, Schafe und Hühner verendet sein sollen.
Neuseeland: Hobbit-Fluch und Touristenboom
Martin Freeman, der den Hobbit Bilbo Beutlin spielen wird, sprach schon von einem "Hobbit-Fluch", doch der Erfolg der "Herr der Ringe"-Filme mit 17 Oscars und weltweiten Einnahmen von umgerechnet mehr als 2,2 Milliarden Euro war Anreiz genug fürs Weiterdrehen. In Neuseeland, das beiden Trilogien als Kulisse dient, löste das Fantasy-Epos einen Touristenboom aus. Die heimische Filmbranche verwandelte es von einer Nischenindustrie in einen milliardenschweren Wirtschaftssektor. AZ, dpa, afp