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Prozess in Ulm: Vater soll Sohn (6) mit Kohlenmonoxid getötet haben: Urteil fällt heute

Prozess in Ulm

Vater soll Sohn (6) mit Kohlenmonoxid getötet haben: Urteil fällt heute

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    Am Landgericht Ulm steht im Munderkinger Mordprozess eine Entscheidung an.
    Am Landgericht Ulm steht im Munderkinger Mordprozess eine Entscheidung an. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Im Prozess um die Tötung eines sechsjährigen Jungen mit Kohlenmonoxid von einem Holzkohlegrill fällt das Landgericht Ulm am Montag das Urteil. Angeklagt ist der 43 Jahre alte Vater des Jungen. Er habe das Kind im Juli 2016 im Schlafzimmer seiner Wohnung in Munderkingen in der Nähe von

    Die Verteidigung machte geltend, der Mann habe in völliger Verzweiflung gehandelt. Der Sohn sei der Mittelpunkt seines Lebens gewesen. Er habe nicht allein das Kind, sondern auch sich selbst töten wollen, als er den glühenden Holzkohlegrill in das gemeinsame Schlafzimmer stellte. Die Verteidigung plädierte auf Totschlag und sprach sich für eine Freiheitsstrafe nicht unter zwölf Jahren aus. Während das Kind an den giftigen Gasen des Holzkohlegrills starb, wurde der Vater leblos gefunden und konnte reanimiert werden.

    Kohlenmonoxid: Die Gefahr der leisen Vergiftung

    Das sehr giftige Kohlenmonoxid (CO) ist ein brennbares, farb- und geruchloses Gas.

    Es entsteht unter anderem, wenn Materialien wie Holz, Kohle oder Gas ohne genügend Sauerstoff verbrennen, etwa in geschlossenen Räumen oder bei defekten Heizanlagen.

    Das Entzünden eines Holzkohlegrills in einem abgedichteten Raum ist lebensgefährlich.

    Kohlenmonoxid blockiert den Transport von Sauerstoff im Blut.

    Die Folgen sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Bewusstlosigkeit sowie schließlich der Tod durch Ersticken.

    Im Schlaf werden die Symptome nur selten bemerkt.

    Jedes Jahr sterben in Deutschland mehrere hundert Menschen an einer Kohlenmonoxidvergiftung - zumeist als Folge von Unglücken oder technischen Defekten.

    AZ/dpa

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