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Prozess in Oslo: Breivik entschuldigt sich bei einem Teil seiner Opfer

Prozess in Oslo

Breivik entschuldigt sich bei einem Teil seiner Opfer

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    Massenmörder Anders Breivik: Er muss sich vor Gericht wegen Terrorismus verantworten. Foto: Heiko Junge/Lise Aserud dpa
    Massenmörder Anders Breivik: Er muss sich vor Gericht wegen Terrorismus verantworten. Foto: Heiko Junge/Lise Aserud dpa

    Der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik hat sich zum Auftakt der zweiten Prozesswoche in Oslo bei einem Teil seiner Opfer entschuldigt. Seine Entschuldigung  gelte den Verletzten und Toten des Bombenanschlags in Oslo, die  keine politischen Aufgaben wahrnahmen, sagte Breivik am Montag. Einige der Verletzten oder Toten im Osloer Regierungsviertel hätten keine Verbindung zur Politik und den Ministerien gehabt. Diese Personen seien nicht das eigentliche Ziel gewesen, sagte  so Breivik. "An alle diese möchte ich eine große Entschuldigung richten."

    Kein Mitleid mit der Mehrzahl der Opfer

    Breiviks Fahrplan beim Massenmord

    11.45 Uhr: Breivik fährt einen Mietwagen des Typs Fiat Doblò durch eine Station für Automaut Richtung Osloer Innenstadt. Er parkt das Auto am Hammersberg Torg und kehrt in den Stadtteil Skøyen im Westen Oslos zurück. Dort wohnt er bei seiner Mutter.

    12.51 Uhr: Breivik schreibt den letzten Eintrag in sein 1500 Seiten umfassendes «Manifest».

    14.08 Uhr: Das «Manifest» wird per Email an 1003 Adressaten verschickt. Breivik verkleidet sich als Polizist.

    15.00 Uhr: Er fährt einen mit mehreren hundert Kilo Sprengstoff gefüllten VW-Transporter durch eine der automatischen Mautstationen Richtung Zentrum. Den ebenfalls gemieteten Wagen stellt er direkt vor dem Regierungs-Hochhaus ab und läuft zum Fiat am Hammersberg Torg. Im Polizeiverhör gibt Breivik später an, er habe die Transportzeiten zu niedrig berechnet.

    15.26 Uhr: Die Bombe explodiert im Osloer Regierungsviertel. Doch wegen der Sommerferien sind viele Angestellte schon im Feierabend. Breivik steckt danach bei seiner Fahrt zur 40 km entfernten Insel Utøya im Stau nach einem Unfall.

    16.40 Uhr: Breivik kommt in seiner Polizeiuniform an der kleinen Fährstation zur Insel an. Er stellt den Mietwagen ab und setzt auf der Fähre über. Als Gepäck führt er ein Schnellfeuergewehr, eine Pistole und große Mengen Munition mit sich.

    17.08 Uhr: Ankunft des Attentäters auf Utøya.

    17.27 Uhr: Die Polizei wird alarmiert. Unklar bleibt auch bei anderen Medienangaben, was in den ersten knapp 20 Minuten seit Breiviks Ankunft genau geschieht. Nach den ersten offiziellen Mitteilungen der Polizei hat der Massenmörder für die Tötung seiner 69 Opfer auf Utøya anderthalb Stunden Zeit.

    18.09 Uhr: Angehörige der Polizei-Eliteeinheit «Delta» kommen zusammen mit örtlichen Polizisten an der Fährstation nach Utøya auf der Festlandseite an.

    18.25 Uhr: Die Einsatzgruppe erreicht die Insel und sucht nach dem Täter.

    18.27 Uhr: Breivik lässt sich mit erhobenen Händen festnehmen. Er hat beide Waffen weggelegt. Die Polizei setzt ihn mehrere Stunden in einem Holzhaus auf der Insel fest, ehe er nachts in die Osloer Polizeizentrale gebracht wird.

    Als  die Staatsanwaltschaft nachfragte, ob er die Entschuldigung auch  auf die Toten in den Regierungsgebäuden in Oslo und auf der Insel  Utöya beziehe, verneinte der 33-jährige Angeklagte. Seine jugendlichen Opfer auf der Ferieninsel Utøya seien alles andere als unschuldig, sondern politische Aktivisten gewesen. Diese Taten  seien daher zwar "grausam, aber notwendig" gewesen, wiederholte er eine  frühere Formulierung.

    Breivik wollte viel mehr Menschen töten

    Bei den Anschlägen am 22. Juli 2011 hatte Breivik im  Regierungsviertel von Oslo und auf der Insel Utöya insgesamt 77  Menschen getötet. Auf der Insel Utöya erschoss der Rechtsextremist  69 meist jugendliche Teilnehmer eines Jugendlagers der regierenden  Arbeiterpartei.

    In der vergangenen Woche hatte Breivik ausgesagt,  er habe eigentlich alle 569 Teilnehmer des Jugendlagers töten  wollen. Der Prozess in Oslo ist auf zehn Wochen angesetzt. Der  Geisteszustand des Attentäters, der sich als Verteidiger des  norwegischen Volkes im Kampf gegen den Islam sieht, ist unter  Experten umstritten. AFP/dpa

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