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Prozess: Streit um Po-Grapscher: DJ wirft Taylor Swift Verleumdung vor

Prozess

Streit um Po-Grapscher: DJ wirft Taylor Swift Verleumdung vor

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    Taylor Swift wirft David Mueller vor, sie im Backstage-Bereich am Po begrapscht zu haben. Der Radio-DJ widerspricht und fordert Schadensersatz in Millionenhöhe.
    Taylor Swift wirft David Mueller vor, sie im Backstage-Bereich am Po begrapscht zu haben. Der Radio-DJ widerspricht und fordert Schadensersatz in Millionenhöhe. Foto: John Salangsang, Invision/AP/dpa

    Der schlagzeilenträchtige Grapsch-Prozess, der am Dienstag mit ersten Vorwürfen und Aussagen eröffnet wurde, wirft viele Fragen auf. Fest steht nur: Die „Shake It Off”-Sängerin Taylor Swift stellt ihre kurze Begegnung mit Mueller im Juni 2013 völlig anders dar als der heute 55-jährige Radiomoderator.

    Waren es ihre Rippen oder ihr Po, die er berührt haben soll? War es ein versehentliches Berühren oder dreistes Begrapschen? Wem werden die zwei Männer und sechs Frauen auf der Geschworenenbank im Gerichtssaal von Denver glauben? Der Country-Pop-Sensation und zehnfachen Grammy-Gewinnerin Taylor Swift (27) oder dem früheren Radio-DJ David Mueller, der seinen Hörern beim Sender KYGO als „Jackson” einheizte?

    Po-Grapscher soll bei einem Foto im Backstage-Bereich passiert sein

    Swift wirft dem Radio-DJ vor, ihr im Juni 2013 bei einem kurzen Backstage-Besuch vor einem Konzert unter den Rock gegriffen und an den Po gefasst zu haben, als sie für ein Foto posierten. Nach einem Anruf von Swifts Managern bei Muellers Arbeitgeber, dem Lokalsender Kygo, wurde der damals 51-Jährige gefeuert. Er beteuert jedoch, nicht er, sondern einer seiner Freunde habe die damals 23-jährige Sängerin begrapscht.

    Ein wichtiges Beweismittel stand gleich zum Prozessauftakt im Rampenlicht: Ein Foto, das Swift lächelnd zwischen Mueller und dessen damaliger Freundin zeigt. Im Backstage-Bereich einer Konzerthalle hatte der Star mit Fans und VIP-Gästen posiert. Dabei sei das Foto entstanden und dabei sei es passiert, erläuterte Swifts Anwalt in seinem Eröffnungsplädoyer. „Der Typ hat mir gerade an den Hintern gegriffen”, soll sich die Sängerin damals gleich empört haben, sagte ihr People. „Das ist Körperverletzung”, bekräftigte der Jurist.

    DJ: Taylor Swift habe seine Karriere beendet

    Mueller war nach dem Vorfall aus der Konzerthalle geworfen worden, zwei Tage später hatte er seinen seinen gut bezahlten Job verloren. Nach dem Vorwurf von Swift sei seine Karriere am Ende gewesen, „das, was ich am meisten liebte”, sagte Mueller im Prozess.

    In seiner 2015 eingereichten Klage gegen Swift und ihr Team behauptet er, deren falsche Anschuldigungen hätten ihn um sein Jahresgehalt von 150.000 Dollar (rund 127.000 Euro) gebracht. Die Sängerin wiederum wirft Mueller in ihrer Gegenklage Missbrauch und Körperverletzung vor. Seit seiner Entlassung habe er trotz zwei Dutzend Bewerbungen keine neue Jobangebote mehr erhalten. Sein Jahresgehalt bei Kygo betrug 150.000 Dollar. Wegen der bisherigen und künftiger Verdienstausfälle fordert er drei Millionen Dollar (rund 2,5 Millionen Euro) von Swift.

    In dem auf zehn Tage angesetzten Zivilprozess soll auch Swift in den Zeugenstand treten. Der Sängerin gehe es um eine symbolische Entschädigung in Höhe von einem Dollar, sagte Swifts Anwalt. Seine Mandantin wolle aber allen Frauen zeigen, dass man sich gegen sexuellen Missbrauch wehren kann.

    Prozess: Taylor Swifts Verteidigung bezweifelt Glaubwürdigkeit des Beschuldigten

    Swifts Verteidiger Doug Baldridge warf dem DJ vor, seine Version des Vorfalls sieben Mal verändert zu haben. Seine Mandantin dagegen bleibe dabei, dass Mueller sie während des Fototermins an den Po gefasst habe. Dies sei mehr als eine „unangemessene Berührung” gewesen, sagte der Anwalt. Er sprach von einem Angriff. Nach seinen Angaben merkten vier Mitglieder aus Swifts Team, die sich ebenfalls in dem Raum aufgehalten hatten, sofort, „dass etwas passiert sein muss”.

    Baldridge zufolge zerstörte Mueller fünf Laptops oder Handys, auf denen sich möglicherweise Hinweise auf ein Treffen mit Kygo-Oberen befanden, in denen auch anderes Fehlverhalten des DJs zur Sprache gekommen sein könnte. afp/dpa

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