Ein unfassbare Szene: Maria H. sitzt mit ihrer Mutter im März 2019 auf der Couch, sie schauen zusammen "Tatort" – die Folge "Für immer und dich", die Marias eigenen Fall zum Vorbild hat. Immer wieder weint Maria, die Mutter will ausschalten, aber Maria will den Film zu Ende sehen.
Maria H. suchte die Schuld immer wieder bei sich
Marias Mutter Monika B. schildert diese Szene am Freitag vor dem Landgericht Freiburg. Es ist der dritte Verhandlungstag im Prozess gegen den 58-jährigen Bernhard H., mit dem die damals 13-jährige Schülerin 2013 aus
![Der Angeklagte Bernhard H. versteckt sein Gesicht hinter einem Aktenordner. Auf dem klebt ein ziemlich merkwürdiges Foto. Der Angeklagte Bernhard H. versteckt sein Gesicht hinter einem Aktenordner. Auf dem klebt ein ziemlich merkwürdiges Foto.](https://images.mgpd.de/img/100188286/crop/c1_1-w100/734922604/1917796441/freiburghochgerechnet2.jpg)
Ihre Tochter habe immer wieder die Schuld bei sich gesucht. Das erkläre, warum aus der Kurzschlusshandlung einer 13-Jährigen – der Flucht aus Furcht vor Entdeckung der verbotenen Beziehung mit Bernhard H. – fünf Jahre geworden sind: "Sie hat sich in der Verantwortung gesehen, wollte H. schützen, der wegen ihr sein Leben aufgegeben hat."
Maria sei nun "zwar vom Alter her erwachsen, aber in manchem noch auf dem Stand einer 13-Jährigen". Sie brauche Medikamente, Behandlung infolge von Mangelernährung – fünf Jahre lang lebten Bernhard H. und Maria offenbar praktisch vorwiegend von Wasser und Brot. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.