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Prozess: "Hells Angel" gesteht tödliche Attacke auf Rivale

Prozess

"Hells Angel" gesteht tödliche Attacke auf Rivale

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    Ein Besucher wird  in Kaiserslautern von Polizeibeamten ins Landgericht gebracht. Ein 29-jähriges Mitglied der Rockerbande Hells Angels steht ab heute vor Gericht.
    Ein Besucher wird in Kaiserslautern von Polizeibeamten ins Landgericht gebracht. Ein 29-jähriges Mitglied der Rockerbande Hells Angels steht ab heute vor Gericht. Foto: Jan Peter dpa

    Nicht nur die Stiche hat er zugegeben, mit dem Tod hat er auch gerechnet: Ein Mitglied der Rockerbande Hells Angels hat zum Prozessauftakt in Kaiserslautern die tödlichen Stiche auf einen Rivalen gestanden. Vor drei Jahren hat er mehrmals auf den Chef der verfeindeten Outlwas eingestochen.

    Angeklagter wollte dem Outlaw eine Lektion erteilen

    Dabei sei ihm klar gewesen, dass die Stiche tödlich sein könnten, sagte der Mann am Dienstag vor dem Landgericht. Er habe mit dem Angriff verhindern wollen, dass der Rivale eine Waffe zieht. Zusammen mit zwei Komplizen habe er zuvor das Opfer verfolgt, um ihm eine Lektion zu erteilen. Dabei sei "kein Kampf auf Leben und Tod" geplant gewesen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Mord an dem 45-jährigen Präsidenten einer neu gegründeten Outlaw-Gruppe vor.

    Die beiden Komplizen waren bereits zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Der inzwischen 30-Jährige steht erst jetzt vor Gericht, weil er nach der Tat ins Ausland geflohen war und sich erst Ende vergangenen Jahres gestellt hatte.

    massive Vorwürfe gegen Chef der Hells Angels Hannover

    Das sind die Hells Angels

    Die Hells Angels geraten immer wieder in die Schlagzeilen. Hier Zahlen und Fakten zu dem Rocker- und Motorradclub.

    Der Hells Angels Motorcycle Club (HAMC) wurde 1948 von Kriegsveteranen in den USA gegründet.

    Heute gelten die Hells Angels als mächtigster und mitgliederstärkster Rockerclub der Welt.

    Der Name "Hells Angels" stammt von einer Bomberstaffel.

    Das Emblem des Clubs ist ein geflügelter Totenkopf (Death’s head, auf Deutsch: Totenkopf).

    Inzwischen haben die Hells Angels Mitglieder in rund 30 Ländern. Dort teilen sie sich auf in sogenannten „Chartern“, also Orts- oder Landesclubs.

    Der erste deutsche Ableger des Rockerclubs entstand 1973.

    Für Schlagzeilen sorgen aber auch immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Hells Angels und Mitgliedern des befeindeten Rockerclubs Bandidos.

    In mehreren Bundesländern sind die Symbole der Hells Angels inzwischen verboten. Ab Herbst 2014 dürfen die Rocker ihre Wappen und Symbole auch in Bayern nicht mehr öffentlich zeigen.

    Der Prozess gegen ihn hatte unter großem Sicherheitsaufwand begonnen. Im Gerichtssaal war eine durchsichtige, schusssichere Wand zwischen den Hells Angels stehen derzeit bundesweit im Fokus der Sicherheitsbehörden.

    In Kiel läuft derzeit auch ein Prozess: Ein ehemaliger Rocker erhebt im Kieler Landgericht massive Vorwürfe gegen den Chef der Hells Angels Hannover, Frank Hanebuth. AZ/dpa

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