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Prozess: Gutachter: Pistorius trug bei Todesschüssen keine Beinprothesen

Prozess

Gutachter: Pistorius trug bei Todesschüssen keine Beinprothesen

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    Der des Mordes angeklagte Paralympics-Star Oscar Pistorius trug nach Aussage eines Experten keine Beinprothesen, als er die tödlichen Schüsse auf seine Freundin Reeva Steenkamp abgab.

    Der Ballistiker Thomas Wolmaran, der die mögliche Geschossbahn analysierte, untermauerte damit am Freitag vor Gericht in Pretoria die Argumentation des Angeklagten und eines Forensikers. Die Annahme, Pistorius habe keine Prothesen getragen, spricht gegen die Mordthese, denn er hat demnach in der betreffenden Nacht ohne Zeitverzug gehandelt. Wolmarans Aussage basiert auf einer Analyse der Schussspuren an der Toilettentür.

    Das ist Oscar Pistorius

    Geburtsdatum: 22. November 1986

    Geburtsort: Sandton/Südafrika

    Behinderung: Pistorius wird durch einen Gendefekt ohne Wadenbeine und äußere Fußseiten geboren. Im Alter von elf Monaten werden ihm beide Beine unterhalb der Knie amputiert.

    Größte Erfolge: - Paralympics 2004 in Athen Gold über 200 m, Bronze über 100 m; - Paralympics 2008 in Peking Gold über 100, 200 und 400 m; - Paralympics 2012 in London Gold über 400 und 4 x 100 m, Silber über 200 m Weltmeisterschaften 2011 in Daegu Halbfinale über 400 m Olympische Spiele 2012 in London Halbfinale über 400 m

    Wichtige Entscheidungen: 14. Januar 2008: Der Leichtathletik-Weltverband IAAF entscheidet, dass seine Karbon-Prothesen Pistorius Vorteile verschaffen und er deshalb nicht an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen darf.

    16. Mai 2008: Der Internationale Sportgerichtshof CAS hebt die IAAF-Entscheidung wieder auf. Pistorius verpasst aber die sportliche Qualifikation für die Spiele in Peking.

    8. August 2011: Pistorius wird zusammen mit dem Sprinter Jason Smyth als erster behinderter Sportler für eine Leichtathletik-WM nominiert.

    4. August 2012: Pistorius startet als erster beinamputierter Sportler der olympischen Geschichte bei den Spielen in London.

    Pistorius gibt an, er sei in der Tatnacht zum 14. Februar 2013 auf Beinstümpfen in Panik ins Bad geeilt und habe durch die verschlossene Toilettentür geschossen, weil er dort einen Einbrecher vermutete.

    Die Staatsanwaltschaft hatte zumindest früher behauptet, der Angeklagte habe seine Prothesen zuvor angelegt. Damit hatte sie dem 27-Jährigen ein überlegtes Handeln unterstellt - und die Mordthese gestützt. Dem Südafrikaner wurden im Alter von elf Monaten beide Beine unterhalb des Knies amputiert. dpa

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