Hunderte Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 haben in der Nacht zum Montag am Stuttgarter Hauptbahnhof gegen den Abriss des Südflügels protestiert. Ein Abrissbagger stand am Montagmorgen hinter dem umzäunten Südflügel bereit. Gegen 14 Uhr soll der Bagger am Montagnachmittag mit den Arbeiten beginnen, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Stuttgart. Um den Baubeginn zu ermöglichen, traf die Polizei am Montagmorgen die letzten Vorbereitungen.
30 Projektgegner von Baustelle teils weggetragen
Rund 30 Projektgegner wurden von der Baustelle beim Grundwassermanagement teils weggetragen. Gut 100 weitere gingen laut Polizei freiwillig. Zudem sperrten Polizisten die Straße zum Schlossgarten komplett ab. Rund 250 Polizisten waren im Einsatz. Die Polizei zählte in der Nacht 200 Demonstranten; rund 100 Projektgegner blockierten den Angaben zufolge am Morgen die Straße zum Schlossgarten. Der Sprecher der "Parkschützer", Matthias von Herrmann, sagte, zeitweise hätten bis zu 500 Demonstranten an der Baustelle ausgeharrt.
Das Polizeipräsidium Stuttgart hatte am Sonntagabend auf Facebook bekanntgegeben, dass bis einschließlich Dienstag keine Bäume im Schlossgarten gefällt werden sollen. Die Transparenz kommt teilweise gut an. Ein Nutzer bedankte sich gar für die "Entwarnung", bis einschließlich Dienstag keine Bäume zu fällen.
Ein tiefer Graben durchzieht das Ländle
Andererseits tut sich auf der Plattform ein weiteres Feld für hitzige, nicht immer sachdienliche Wortgefechte auf. Das Ländle ist in dieser Frage nach wie vor tief gespalten. Trotz dem endgültigen Entschluss für Stuttgart-21 werfen sich Gegner und Befürworter von Stuttgart 21 weiterhin Vorwürfe und Unflätigkeiten an den Kopf, wobei die Anonymität des Internets nicht gerade zur Mäßigung beiträgt. (dpa/AZ)