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Promi Big Brother 2014: Cindy aus Marzan entzaubert sich bei Big Brother

Promi Big Brother 2014

Cindy aus Marzan entzaubert sich bei Big Brother

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    Cindy aus Marzahns Rolle ist beim Promi Big Brother 2014 umstritten. Archivbild
    Cindy aus Marzahns Rolle ist beim Promi Big Brother 2014 umstritten. Archivbild Foto: Ralf Lienert

    Gott gibt es doch. Und ausgerechnet bei Sat.1, in der vierten Folge der Container-Soap „Promi Big Brother“, die seit gut einer Woche läuft, hat er sich von seiner gnädigsten Seite gezeigt. Hat den Ton genau in dem Moment abgewürgt, in dem sie ins Studio geplatzt ist, um ihre Gags auf Kosten der Bewohner von Karten zu lesen. Um abzulästern über Ronald Schill, den „Richter Notgeil“ oder über Claudia Effenberg, die personifizierte „Morbus Secondhandklamotte.“

    Sie, das ist Cindy of Marzahn. Eine Frau, die den pinkfarbenen Frotteeanzug in XXL zu ihrem Markenzeichen gemacht hat. Eine Karikatur ihrer selbst. Laut, derb, grell – und, das muss man leider auch sagen, nicht komisch.

    Big Brother-Moderatorin Cindy aus Marzahn am Pranger

    Entsprechend erleichtert reagierten viele Zuschauer, als Cindy aus Marzahn plötzlich für einige Sekunden nur noch die Lippen bewegte. Was sie den Zuschauern mitteilen wollte, wird man nie erfahren. Die Trauer hielt sich in Grenzen. Auf Twitter steht der Hashtag #PromiBB am späten Abend weit oben auf der Liste der am meisten kommentierten Themen. Mit rund 2,5 Millionen Zuschauern läuft die zweite Staffel erfolgreicher als im Vorjahr.

    Und kein anderer Protagonist steht so am Pranger wie Cindy aus Marzahn. Nach der Tonstörung twitterte der TV-Satiriker Rob Vegas: „Großen Applaus für den Tontechniker. Er hat uns soeben vor einem weiteren Gag von Cindy bewahrt.“

    War die Störung wirklich eine Panne? Spätestens jetzt wusste man, warum Sat.1 sein weibliches Aushängeschild in dieser Show nur noch als Gastkommentatorin vor die Kamera lässt und sie mit einer 20-minütigen Web-Show abspeist.

    Wo doch gerade dieses Gipfeltreffen der VUP’s – der Very Unimportant Persons – eigentlich genau der Rahmen ist, in dem sie sich auch sonst bewegt. „Princess of Plattenbau“, so hat die renommierte New York Times den Ost-Import aus dem brandenburgischen Luckenwalde einmal genannt, halb ehrfürchtig, halb belustigt. Ilka Bessin alias Cindy aus Marzahn war ja der Gegenentwurf zum deutschen Spießbürger. Pink, pummelig und ein bisschen prollig.

    Eine Stehauffrau, die nicht jammert, sondern die um ihr Recht auf ein kleines bisschen Glück kämpft. Das verbindet die gelernte Köchin mit ihrer Figur. Auf der Bühne schonte sie niemanden, am wenigsten sich selber. Machte Witze über ihre Fresssucht und ihre Probleme auf der Jagd nach Mr. Right. Das war ihr Erfolgsrezept. Man lachte nicht über sie. Man lachte mit ihr.

    Doch ach, der personifizierte Prolettenwitz, er hatte sich nach Jahren abgenutzt. Mit leisem Schaudern erinnert man sich noch an die ersten Staffel von „Promi BigBrother“ 2013.

    Im Big Brother-Container ging es plötzlich nicht mehr um sie

    Da durfte Cindy die Fernseh-Show noch zusammen mit Oliver Pocher moderieren, dem TV-Rüpel vom Dienst. Und schon an dieser ersten Bewährungsprobe nach dem Wechsel zu Sat.1 scheiterte die Selbstdarstellerin. Im Container ging es plötzlich nicht mehr um sie, die Bühne gehörte den Kandidaten. Vielleicht haben sie es bei Sat.1 versäumt, ihr das zu sagen. Ein pinkfarbener Frotteeanzug ersetzt noch keine Moderation.

    Das war ein Fehler. Die Witzfigur eines C-Promis, die sich über andere C-Promis mokiert, wo ist da die Pointe? Humor braucht eine gewisse Fallhöhe. Die aber fehlt der 42-Jährigen. Ist sie noch Macherin oder schon selber Kandidatin? Diese Frage wirft die neue Staffel auf.

    Man wird Zeuge, wie sich die einst so gehypte Hoffnungsträgerin der TV-Unterhaltung selber entzaubert. Ihr Nachfolger Jochen Schropp, selber eine geschmeidigere Variante des Krawallspießers, lässt sie das spüren. „Na Cindy, haben sie Dir jetzt auch schon in der Webshow das Mikro abgestellt?“, fragte er nach der Tonpanne mit kaum verhohlener Schadenfreude.

    Ist die Container-Soap also der Anfang vom Ende der Karriere der Princess of Plattenbau? Sat.1 dementiert das. Es seien weitere Sendungen mit ihr geplant, heißt es in der Pressestelle. Doch konkreter wird man da nicht.

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