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Promi-Auflauf bei Fürstin "Manni"

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Promi-Auflauf bei Fürstin "Manni"

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    Promi-Auflauf bei Fürstin «Manni»
    Promi-Auflauf bei Fürstin «Manni» Foto: DPA

    35 Jahre lang holte die heute 91-Jährige alles, was Rang und Namen hat, ins österreichische Fuschl am See. Aufgetischt wurde einfache Landküche, in der Küche mussten die Gäste mithelfen. Am 21. Juli gab die Fürstin ihr letztes Essen. Und gewährte erstmals auch Journalisten einen Einblick.

    "Jeder Orden ist nichts wert gegen eine Einladung zum Essen bei Fürstin Manni." Showmaster Thomas Gottschalk kam gemeinsam mit dem "Playboy" Gunter Sachs im Privatjet nach Fuschl zur Fürstin, der Grand Dame der High-Society. Mit dabei war auch Schauspieler Ben Becker. Er steht dieses Jahr bei den Festspielen im nahen Salzburg auf der Bühne.

    Die Idee zum rustikalen Essen als Prominententreff hatten der Schauspieler Curd Jürgens und Gunter Sachs. Sie gaben den Anstoß zu den jährlichen Treffen, die es seit 1974 gibt. Kommen darf nur, wer eine handschriftliche Einladung der Fürstin hat. "Eine solche Einladung ist ebenso begehrt wie eine Premierenkarte für die Salzburger Festspiele", sagt Gottschalk. Er selbst habe in Fuschl gelernt, wie man Kartoffelbrei zubereite. "Vor meinem Kartoffelbrei graust es den Menschen hier heute noch."

    Viele, wie der Münchner Modemacher Rudolph Moshammer, bemühten sich jahrelang vergeblich um eine Einladung. Andere wollten zunächst nicht kommen, wie zum Beispiel die als Eiserne Lady bekannte damalige britische Premierministerin Margaret Thatcher. "Ich habe ihr gesagt, Sean Connery würde auch kommen. Da ist sie nervös geworden wie ein junges verliebtes Mädchen. Einen Drink mit James Bond wollte sie sich nicht entgehen lassen." Die Stimmung kippte erst, als die Fürstin zur Kamera griff. "Wie können Sie es wagen, mich mit einem Whiskyglas in der Hand zu fotografieren", herrschte die Politikerin ihre Gastgeberin an.

    Andere sind bis heute begeistert. Der britische Thronfolger Prinz Charles schickt seit seinem Besuch in Fuschl jährlich eine Dankeskarte, Gottschalk und Sachs gehörten zu den Dauergästen. Die Damen erscheinen traditionsgemäß im Dirndl, die Herren im Trachtenjanker.

    "Ich liebe Gastlichkeit", sagt die Fürstin, die eine Ur-Ur-Ur-Enkelin von Kaiserin Maria Theresia ist. "Aber ich mag keine Sterneküche in meinem Haus - und keine Cocktailparty." Bei der Adeligen schauten in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten Hollywood-Größen wie Steve Martin, Dennis Hopper und Arnold Schwarzenegger ebenso vorbei wie die Stardirigenten Leonard Bernstein und James Levine, Staatsoberhäupter, Minister sowie Wirtschaftsbosse wie Henry Ford oder die Zigarrenlegende Zino Davidoff. Auch andere Prominente wie August Everding, Maximilian Schell oder Bianca Jagger folgten dem Ruf der Österreicherin, die ihre Erinnerungen nun in einem Buch verewigt hat.

    "Wir haben immer alles selbst gemacht", sagt die Fürstin. "Meine Botschaft ist, dass das einfache Leben Menschen glücklich macht." Prominente, die Glanz und Glamour gewohnt sind, gefiel das.

    Selbst der Kettenraucher Ben Becker kam auf seine Kosten. Als er seine Vorräte aufgeraucht hatte, kramte die Fürstin für ihren Gast die alte Zigarrenschachtel von Curd Jürgens hervor.

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