Peinliche Panne bei Facebook: Durch einen Software-Fehler bei dem sozialen Netzwerk sind einige private Fotos des Firmengründers Mark Zuckerberg im Netz aufgetaucht. Durch den Programmierfehler war es zeitweise möglich, in einigen Fällen an geschützte Bilder von Nutzern heranzukommen, wie Facebook am Dienstag bestätigte. Die Lücke habe man zunächst rasch provisorisch geschlossen.
Zugang zu privaten Bildern
Der Einbruch funktionierte mit einem Trick, der vor kurzem im Internet veröffentlicht worden war. Dazu musste man laut US-Medienberichten zunächst ein öffentliches Bild eines Nutzers als anstößig melden. Danach wurde angeboten, noch weitere Fotos aus dem Profil als unangemessen zu markieren - dabei bekam man in einigen Fällen durch den Software-Fehler Zugang auch zu privaten Bildern. Bei einigen Test-Versuchen habe das funktioniert, bei anderen nicht, berichteten unter anderem der Online-Dienst "ZDNet" und das Magazin "Forbes".
Facebook erklärte dazu den Berichten zufolge, der fehlerhafte Software-Code sei nur eine begrenzte Zeit online gewesen und habe lediglich eine limitierte Zahl jüngster Fotos unter gewissen Bedingungen offen zugänglich gemacht. Das System sei vorerst deaktiviert worden und werde wieder eingeschaltet, wenn der Fehler endgültig behoben sei.
Viele Debatten
10 Fakten zu Facebook
Facebook ist ein soziales Netzwerk mit Sitz in Palo Alto, Kalifornien.
Das Projekt war im Jahr 2004 zum ersten Mal öffentlich zugänglich.
Der Gründer des Kontaktnetzwerkes ist Mark Zuckerberg.
Mitglied kann jeder werden, der nach eigenen Angaben mindestens 13 Jahre alt ist.
Im Jahr 2010 soll Facebook bereits zwei Milliarden Dollar eingenommen haben.
Die Nutzung ist kostenlos. Einnahmen werden nur über das (personalisierte) Werbegeschäft erwirtschaftet.
2011 bekam das Unternehmen zusammen mit Apple den Negativpreis Big Brother Award.
Der Name von Mark Zuckerbergs Unternehmen orientiert sich an Büchern, die es an US-Unis teilweise gibt. Sie sollen eine Orientierung auf dem Campus erleichtern.
Im Herbst 2012 hatte Facebook über eine Milliarde Nutzer.
Facebook ging am 18. Mai 2012 an die Börse. Es war der größte Börsengang eines Internet-Unternehmens in der Geschichte.
Angesichts der vielen Debatten um den Datenschutz bei dem weltgrößten Netzwerk mit mehr als 800 Millionen Mitgliedern kommt es nicht überraschend, dass eine Reihe von Nutzern sich sofort Zuckerbergs Profil vornahm. Einige wurden offensichtlich fündig: Im Netz tauchen mehrere neue Privatfotos auf, auf denen er etwa beim Kochen oder mit einem Huhn in der Hand zu sehen ist.
Es ist nicht das erste Mal, dass private Bilder von Zuckerberg ins Internet gelangen: 2009 kam es dazu als Facebook die Standard-Einstellungen für die Privatsphäre geändert hatte. Damals hatten auch viele andere Nutzer aus Versehen Informationen mit dem Rest der Welt geteilt.
Neue Spannungen möglich
Die - wenn auch eingeschränkte - Software-Panne könnte für neue Spannungen mit deutschen Datenschützern sorgen, die Facebook ohnehin vorwerfen, zu viele Informationen zu sammeln und damit zu leichtfertig umzugehen. Außerdem zeigt der Fall, wie auch ein zufälliger Fehler private Informationen öffentlich machen kann. Außer der Veröffentlichung der Zuckerberg-Fotos wurden bisher allerdings keine weiteren Folgen der Software-Panne bekannt. (dpa)