Pressestimmen zum Tatort aus München, bei dem es um folgende Geschichte ging: Ein 14-jähriges Mädchen verschwindet. Ihr letzter Kontakt: eine Künstliche Intelligenz namens "Maria" (hier mehr zur Handlung). Wie schon so häufig in den vergangenen Wochen stand auch dieses Mal eine "KI" im Mittelpunkt des Tatorts. Das bemängeln auch die Kritiker - und loben dennoch einen "sehenswerten" Film. Ausgewählte Stimmen aus der Presse im Überblick.
Pressestimmen zum Tatort "KI" aus München: "Sehenswerter und spannender Film"
"Direkt in den ersten 30 Minuten nimmt der Krimi richtig Fahrt auf und bietet reichlich Spannung. Danach flacht die Story leider etwas ab. Trotzdem ist es gelungen, das hoch komplexe Sujet Künstliche Intelligenz packend und gleichzeitig verständlich zu erläutern." Stern
"An diesem Nahzukunft-Tatort stimmt alles, was in all den manchmal arg peinlichen Nahzukunft-Tatorten nicht stimmte. Er lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen, beharrt auf langsamen Fahrten durch ausgesucht schöne Bilder." Welt
"Die artifizielle Intelligenz im Münchner Tatort entwickelt dann aber eben nicht mehr Charme als ein mobiler Assistent: Maria, schalt den Fernseher aus." Spiegel Online
Wer sind die Mörder im "Tatort"?
In mehr als 1000 "Tatort"-Krimis stellt die Berufsgruppe der Unternehmer und Selbstständigen die meisten Mörder.
Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Auswertung des Online-Portals Netzsieger.de.
In 1023 Filmen töteten sie der Zählung zufolge 109 Mal, allein 16 Mal in München.
Gefolgt werden sie von den Berufskriminellen, die exakt 100 Mal bislang mordeten, davon 15 Mal in Berlin.
Auf dem dritten Platz finden sich 54 Schülerinnen und Schüler wieder. Ihr Schwerpunkt ist beim "Tatort" in Ludwigshafen anzusiedeln.
Auf Rang vier liegen die Polizisten, die 49 Mal - zumeist mit der Dienstwaffe - töteten.
Keiner echten Berufsgruppe sind die Fünftplatzierten zuzuordnen: 40 Arbeitslose trieben als Mörder im "Tatort" ihr Unwesen, sieben Mal allein in Köln.
Jeweils nur einmal als Mörder entpuppten sich unter anderem der Generalkonsul des fiktiven Emirats Kumar, eine Wahrsagerin, eine schwedische Spionin, eine Zirkuseigentümerin, ein Kaninchenzüchter, eine Pop-Sängerin und eine Gärtnerin als Täter.
Etwa drei Viertel aller erfassten Tatort-Mörder sind laut Netzsieger.de männlich.
Auch bei den Opfern ist das Verhältnis von weiblichen und männlichen Opfern in etwa ähnlich. 1057 Männer und 485 Frauen kamen demnach zu Tode.
"Teuflisch gut ist die junge Programmiererin Anne Velot (Janina Fautz, 23). Ansonsten ist es am Ende ein solider Krimi. Wäre schön, wenn den „Tatort“-Autoren noch was anderes einfiele als Killer-Computer und künstliche Intelligenz. Benutzt doch die eigene!" Bild
"Deswegen lohnt sich dieser Krimi in jedem Fall, auch wenn sich manch kleiner Logik-Fehler dann doch eingeschlichen hat. Beispiel gefällig? Das Superprogramm kann Menschen erkennen, Räumlichkeiten erkennen und mühelos komplexe Gespräche führen. Seinen Standort und damit seine GPS-Daten kennt das auf einem Laptop laufende Mega-Programm aber nicht." Focus Online
"Freilich ist das wieder mal ein Tatort aus der Reihe: Die ARDarbeitet ein aktuelles Problem in einem Krimi auf. Es ist trotzdem ein guter, ja, ein sehenswerter und spannender Film." RP Online
"Ganz ohne Volkshochschulkurs über Rechnerprozesse, Datenbanken und die Definition des Turing-Tests kommt der Krimi leider nicht aus, das macht den Film unnötig sperrig. Zum Glück wird ansonsten auf die typischen IT-Klischees verzichtet." Tagesspiegel
"'KI' gelingt ein kleines Kunststück. Dieser Tatort wirft in seiner soliden Weise die Gegenwartsfrage auf, wo das Vertrauen in die Macht der Maschinen enden muss, und verbindet sie mit der überzeitlichen Tragödie vom Zerfall einer Ehe und Familie." FAZ
Wissenswertes zum "Tatort"
Der ARD-"Tatort" ist die langlebigste und erfolgreichste Krimireihe im deutschen Fernsehen.
DER ERSTE FALL: Der erste "Tatort" war "Taxi nach Leipzig", der am 29. November 1970 lief. Der Hamburger Hauptkommissar Paul Trimmel (Walter Richter) musste einen deutsch-deutschen Mordfall klären. Der 1000. Tatort heißt ebenfalls "Taxi nach Leipzig".
DIE ERSTE KOMMISSARIN: Als erste Ermittlerin der Reihe schickt der Südwestfunk (SWF) 1978 Kommissarin Marianne Buchmüller (Nicole Heesters) mit "Der Mann auf dem Hochsitz" ins Rennen. Bis 1980 gibt es drei Folgen.
GIFTSCHRANK: Einige wenige Folgen dürfen nicht wiederholt werden. Sie haben senderintern einen Sperrvermerk. Die Gründe sind verschieden. So spielen bei "Wem Ehre gebührt" verletzte religiöse Gefühle eine Rolle, bei "Krokodilwächter" die große Brutalität im Film.
DER MISSGLÜCKTESTE "TATORT": Zu den Tiefpunkten der "Tatort"-Reihe zählen Kritiker die Fälle (1996 - 1998) des Berliner Kommissars Ernst Roiter (Winfried Glatzeder). Aus Kostengründen hatten die Folgen eine billig wirkende Optik. Zudem warf man den Filmen vor, zu sexistisch, brutal oder zu wirr zu sein. Die Quoten waren trotzdem passabel.
DIE MEISTEN ZUSCHAUER: "Rot - rot - tot" sahen am Neujahrstag 1978 mehr als 26 Millionen Menschen. Das entspricht einer Quote von 65 Prozent. In heutiger Zeit wäre das undenkbar.
DIE MEISTEN TOTEN: Die Folge "Im Schmerz geboren" mit Ulrich Tukur als Felix Murot stellt einen Leichenrekord in der "Tatort"-Geschichte auf. Experten vom "Tatort-Fundus" zählen 51 Leichen.
DER VORSPANN: 30 Sekunden mit spannender, hastiger Ohrwurmmusik, zwei Augen in Nahaufnahme, das rechte im Fadenkreuz, ein Mann, der abwehrend die Arme hebt, rennende Beine auf nassem Asphalt und ein Fingerabdruck, dessen Linie den Flüchtenden einkreist.
Und das ist unsere Kritik zur aktuellen Folge: "Die Kombination von Technik und den altgedienten Silberrücken der Münchner Polizei ist sehenswert. Auch wenn künstliche Intelligenz schon öfter Tatort-Thema war wie in 'HAL', 'Echolot' und kürzlich in 'Tiere der Großstadt' mit seinem Killer-Roboter – 'KI' spiegelt geschickt unsere Sehnsüchte und Ängste, wenn es um digitale Bedrohung geht."
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