Die fünfjährige Rosa stirbt an einer Allerwelts-Infektion, weil ihr Vater, ein Humanenergetiker und Energiefeld-Spezialist, sie lieber selbst behandelt und einen Arztbesuch ablehnt. Er wird vom Gericht freigesprochen. Die Freude darüber währt nur kurz. Vor dem Justizgebäude erfasst ihn ein Auto mit voller Wucht und Absicht.
Der Tatort heute aus Wien wagt sich auf hart umkämpftes Gebiet. "Krank" dreht sich um den Glaubenskrieg, ob Tabletten oder Tinkturen helfen. Drehbuchautor und Regisseur Rupert Henning lädt seinem Tatort viel auf, die anspruchsvolle Thematik Krimi gerecht zu verarbeiten gelingt nicht immer. In den Pressestimmen findet sich viel Lob, aber auch Kritik.
Kritik zum Wien-Tatort: "Glaubwürdig und spannend"
Das Publikum kann sich am Ende einbilden, etwas gelernt zu haben, aber letztendlich bleibt das Thema Alternativmedizin doch ein wenig unterbelichtet. Nennen wir es Globuli-Effekt. Der Spiegel
Um den Fall, so spannend er gebaut ist, geht es (Drehbuchautor und Regisseur Rupert) Henning aber weniger. Sondern ums bemerkenswert moralinfreie Ausleuchten eines Medizinsumpfs, der über das allfällige Kriminalisieren der chemisch basierten Pharmaindustrie im deutsche Kriminalfilm gern vergessen wird. Welt
Dass das alles glaubwürdig und spannend rüberkommt, das Für und Wider abgewogen wird, die eine wie die andere Seite nicht nur verteufelt wird, ist das Verdienst von Rupert Henning, der das Drehbuch schrieb und auch Regie führte. taz
Als Autor und Regisseur in Personalunion reizt Henning die Genregrenze aus, gibt der Lust am Klischee Zucker und wählt exaltierte Figurenzeichnungen, die ohne Sinn im Raum stehen. Neue Zürcher Zeitung
Bewertung: "Herausragend guter Tatort aus Wien"
"Krank" zeichnet mit seinem Plot den heftigen Glaubenskrieg, der in der realen Welt zwischen Anhängern der Naturheilkunde und Verfechtern der Schulmedizin spielt, heftig überspitzt nach. (...) Dabei legt sich dieser Tatort nicht endgültig fest, auf welcher Seite er steht, was wahrscheinlich eine gute Idee ist: Der Shitstorm wäre sonst programmiert, schließlich kochen die Gemüter bei diesem Thema regelmäßig über. ntv
Der herausragend gute Tatort aus Wien erzählt eine komplexe Geschichte. Der Plot ist zudem raffiniert verschachtelt. Der Film liefert ein mustergültiges Beispiel für die perfekte Kombination aus Nervenkitzel und inhaltlicher Relevanz. RedaktionsNetzwerk Deutschland
Dieser ORF-Tatort liefert ein mustergültiges Beispiel für die perfekte Kombination aus Nervenkitzel und inhaltlicher Relevanz, zumal Rupert Henning (Buch und Regie) seine ungewöhnlich komplexe Geschichte mit großem Geschick auf mehreren Ebenen erzählt. Der Tagesspiegel
Tatort Kritik: "Gelungener Fall aus Wien"
Auch dieser Tatort aus Wien führt die Verkommenheit der Gesellschaft smart und krass vor Augen, und die Verkommenheit der Gesellschaft besteht wie immer aus systematischem Übel und schurkischen Menschen. Frankfurter Rundschau
Insgesamt wäre es aber wohl sehr viel einfacher gewesen, diesen Tatortzu mögen, wenn man an aufgebügelten Konflikten gespart und den Film auf einen einzigen Mord (und maximal noch auf Eisners Hexenschuss) konzentriert hätte. Süddeutsche Zeitung
"Krank" ist ein alles in allem gelungener Tatort, doch es gab Zeiten, da machten die Wiener Fälle mehr Freude. Die Dialoge waren knackiger, mit den Wiener Eigenheiten wurde geschickter gespielt, es gab mehr Momente zum Schmunzeln. RP Online
Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag
- Kritik zum Zürich-Tatort "Züri brännt": "Starker Einstand"
- Kritik zum Berlin-Tatort "Ein paar Worte nach Mitternacht": "Aufwühlender Krimi"
- Kritik zum Schwarzwald-Tatort "Rebland": "Heillos verzettelt"
- Kritik zum Frankfurt-Tatort "Funkstille": "Formschöner Schocker"
- Kritik zum Wien-Tatort "Pumpen": "Solide, aber unspektakulär"
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