Zweiter Einsatz im Tatort gestern für das neue Schweizer Duo: Mit "Schoggiläbe" (also Schokoladenleben, auf hochdeutsch etwa: auf der Sonnenseite geboren) ermittelten Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) nach dem Mord an einem sehr betuchten Schokoladenfabrikant.
Beim ersten Fall aus Zürich im Herbst 2020 hatten 7,45 Millionen Zuschauer eingeschaltet und schon damals gab es viel Zoff und Reiberei zwischen den Ermittlerinnen. Beiden laborieren stark an ihrer Vergangenheit. Grandjean ist nicht souverän. Ott scheint von Frust getrieben.
"Mir war wichtig zu zeigen, dass die Hauptfiguren ambivalent und vielschichtig sind, mit einer selbstbewussten Weiblichkeit und einer Freude und Stolz, Frau zu sein", sagt Regisseurin Viviane Andereggen zur spannungsgeladenen Konstellation. Vollends überzeugen konnte das neue Duo aber auch beim zweiten Fall nicht, das wird beim Blick in die Pressestimmen klar. Die Tatort-Kritik.
Kritik zum Zürich-Tatort gestern: "Schoggiläbe" will unglaublich viel
Der zweite Fall aus Zürich hält eine schockierende Überraschung für die Zuschauer bereit, mit dem sie nicht rechnen werden. Aber auch so lohnt der Film über einen toten Superreichen. Focus Online
Dieser Zürcher Tatort zündet nicht, wiewohl dasselbe Team verantwortlich zeichnet wie in der klischeearm gelungenen Auftaktfolge "Züri brännt". Vielleicht sollte man das mit den Milieustudien lassen und einfach richtig gut zu unterhalten versuchen. Neue Zürcher Zeitung
"Schoggiläbe" (...) will unglaublich viel, verzettelt sich bis ins Unübersichtliche. Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Bewertung: Gekonnt und ideenreich inszenierter Zürich-Tatort
Zwischenmenschlich knallt es, was noch keinen Krimi macht, aber immerhin eine interessante Charakterstudie. Süddeutsche Zeitung
Gekonnt und ideenreich inszeniert. Der Tagesspiegel
So ganz angekommen ist der Zuschauer in Zürich nicht. Aber er befindet sich ja auch noch in der Kennenlernphase. RP Online
Tatort-Kritik: "Schwerfällig und spannungsarm"
Nach dem famosen Auftakt im vergangenen Herbst kommt Grandjeans und Otts zweiter Fall schwerfälliger und allgemein eher spannungsarm daher. ntv
Schoko-Schocker der Premiumklasse: Ein doppelbödiger Plot trifft auf ein starkes weibliches Ensemble. Der Spiegel
Beim Schweizer Schokoladen-Tatort wirkt vor allem die Verpackung edel. Statt exquisiter Bitternote aber erwartet uns gestreckte Industrieware. Frankfurter Allgemeine Zeitung
Das tolle Team aus Zürich kann auch im zweiten Einsatz noch nicht sein volles Potenzial entfalten. Stern
Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag
- Kritik zum Dortmund-Tatort "Heile Welt": "Überfrachtet"
- Kritik zum Ludwigshafen-Tatort "Hetzjagd": "Arg konstruiert"
- Kritik zum Dresden-Tatort "Rettung so nah": "Fein gespielt"
- Kritik zum Hamburg-Tatort "Tödliche Flut": "Meisterhaft"
- Kritik zum Stuttgart-Tatort "Das ist unser Haus": "Beste Realsatire"
Lesen Sie auch: Morden im Norden beim Tatort am Sonntag: Lohnt sich der Fall?
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