Auch ein Kommissar braucht einmal Urlaub. Im Tatort gestern mit Ulrich Tukur kann von Entspannung allerdings keine Rede sein. Stattdessen wartet eine ganz neue Rolle auf LKA-Ermittler Felix Murot: Nach einer Zufallsbegegnung des Kommissars und des Gebrauchtwagenhändlers Walter Boenfeld (ebenfalls Ulrich Tukur) folgt ein alkohollastiger gemeinsamer Abend samt Saunabesuch - der mit dem Tod des verheirateten Mannes endet. Felix Murot schlüpft für seine Ermittlungen kurzerhand in die Rolle des Toten.
Mit dem Titel "Die Ferien des Monsieur Murot" greift der Wiesbaden-Tatort einmal mehr zum cineastischen Zitat. Mehr noch als an die klassische französische Komödie über die Ferien des Monsieur Hulot erinnert er allerdings an das "doppelte Lottchen" - wenn auch deutlich mörderischer und erwachsener als das Original. Nachdem Tukur seine darstellerische Vielseitigkeit im vergangenen Jahr in der "Tatort"-Variante von "Und täglich grüßt das Murmeltier" in immer neuen Varianten eines Todes unter Beweis stellen konnte, haben die Drehbuchautoren Ben Braeunlich und Grzegorz Muskala (Muskala führt auch Regie) diesmal eine Doppelrolle für den Murot-Darsteller geschrieben - und bekommen dafür viel Lob. Die Pressestimmen.
Kritik zum Wiesbaden-Tatort gestern: "Amüsant-leichter Sonntagskrimi"
Ulrich Tukur glänzt in diesem amüsant-leichten Sonntagskrimi. RP Online
Auch die Krimis mit Kommissar Murot sind exzentrisch, nicht jeder mag da folgen. Sein neunter Fall jedoch zeigt sich fast bürgerlich, der Wille zum Experiment bleibt maßvoll. Und dennoch ist das Stück so stark, spielfreudig und versonnen, wie es bei einem Tatort allgemein nur selten glückt. RedaktionsNetzwerk Deutschland
„Die Ferien des Monsieur Murot“ erinnert nicht nur an einen Klassiker. Der neue HR-Tatort mit Ulrich Tukur ist selbst einer. Frankfurter Rundschau
Bewertung: Der Wiesbaden-Tatort als metaphysische Kriminalkomödie
Tukur swingt und trinkt sich in Topform durch eine weitere metaphysische Kriminalkomödie. Der Spiegel
Wer das Digitale verschmäht, das Analoge vorzieht, wer lieber Pastellfarben statt greller Töne bevorzugt, wird das mögen. Eine hübsche filmische Verneigung vor Jacques Tati und seinen zivilisationskritischen wie subtilen Komödien, die vor allem auf visuellem Humor basierten. taz
Und schon sind wir im neuen "Tatort" mittendrin in der grossen Tukur-Show, diesmal mit einer mörderischen "Das doppelte Lottchen"-Handlung. Diese ist nicht so abgedreht wie in früheren Folgen, doch immer noch so unwahrscheinlich, dass man sich auf sie einlassen muss. Tut man das, bereitet die Folge grossen Spass. Neue Zürcher Zeitung
An den Tatorten mit Ulrich Tukur scheiden sich oft die Geister. "Die Ferien des Monsieur Murot" ist ruhiger geraten als die vergangenen Fälle, und es gibt "nur" zwei Tote. Stern
Tatort-Kritik: "Die Ferien des Monsieur Murot" ist ein fesselnder Krimi
Ein fesselnder Krimi mit erstaunlich wenig Wendungen, aber die braucht es bei der verblüffenden Geschichte auch nicht. Tagesspiegel
Die Ferien des Monsieur Murot" ist ein starkes Beispiel dafür, wie man auf dem feinen Grat zwischen Kunst und Konsumierbarkeit wandeln kann, ohne dabei die verschiedenen Zuschauergruppen zu verprellen. ntv
Was nach Verwirrspiel klingt, schreitet gemächlich voran und ist, wie bei so vielen Tatorten, die es etwas experimenteller versuchen, eine Sache des guten Willens: Viel Wert auf Realismus braucht man hier nicht zu legen. Gut beraten ist, wer sich treiben lässt wie Felix Murot selbst. Süddeutsche Zeitung
Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag
- Kritik zum Dresden-Tatort "Parasomnia": "Herausragender Grusel-Krimi"
- Kritik zum Münster-Tatort "Limbus": Fantasy-Krimi"
- Kritik zum Stuttgart-Tatort "Der Welten Lohn": "Halbwegs unterhaltsam"
- Kritik zum Wien-Tatort "Krank": Smart und krass"
- Kritik zum Zürich-Tatort "Züri brännt": "Starker Einstand"
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