Erst seit 2015 ermitteln Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) in Berlin. Doch schon jetzt sagen manche, es sei das beste Duo, das die Hauptstadt bisher hatte.
Fest steht: Der Berlin-Tatort hat einen ganz eigenen Charakter entwickelt. Die Fälle: atmosphärisch dicht, spannend, verwoben. "Der gute Weg" ( zum Schnellcheck) ist nun der neunte Fall von Rubin und Karow und macht da keine Ausnahme. Die Tatort-Kritiker jedenfalls sind mehrheitlich begeistert. Die Pressestimmen zum neuen Tatort.
Kritik zum Berlin-Tatort "Der gute Weg": Lob für Rubin und Karow
Vieles gelingt in diesem neuen Berliner Tatort. Am auffallendsten ist, wie glücklich der Autor Christoph Darnstädt und der Regisseur Christian von Castelberg die oft etwas nervende Überspanntheit der Hauptstadtbeiträge thematisieren und relativieren, die vermutlich den Eindruck verstärken soll, dass in Berlin alles groß, wild und total lebendig ist. Frankfurter Rundschau
Stimmige Berlin-Atmo, nah dran an den Figuren und ihren Defekten – am Ende fatalistisch finster. TV Spielfilm
Die Story ist gut. Nur Kommissar Karow nervt als Dauer-Drecksack. Rubin verpasst ihm eine Ohrfeige. Die Gerichtsmedizinerin kündigt seinetwegen. Muss doch nicht sein. Bild
Christoph Darnstädt hat einen labyrinthischen Plot geschrieben. Das Elend in Dresden ist vorbei. Wenigstens das eine Immer nahe dran an Berlin. Die Stadt spielt immer mit, die ragt in jeden hinein. Eine dunkel lockende Welt. Ein besonderer Menschenzoo. Man möchte raus aufs Land ziehen. Und wieder nicht. So ist Berlin. Welt
Wie dieser Tatort am Anfang ein Clan-Thriller im Stil von "4 Blocks" antäuscht, um dann die Familienmodelle überforderter Polizisten als Melodram auszuleuchten, das hat schon was. Am Ende wirkt der Krimi in seinem verdichteten Personenensemble, in dem jeder mit jedem bekannt ist, aber etwas zu konstruiert. Spiegel Online
Der Tatort aus Berlin ist stets ein Berlin-Film, schon das allein macht ihn so sehenswert. Die beiden ungleichen Kommissare, egal, wie schräg die Fälle sind, wirken wie mit der Stadt verwachsen, so unterkühlt, kaputt und auf eine eigensinnige Art doch liebenswürdig, wie sie sind. Neue Zürcher Zeitung
Pressestimmen zum Tatort gestern: "Handlung überzeugt fast auf ganzer Strecke"
"Der gute Weg" ist irgendwo zwischen Drama und Thriller angelegt, und Regisseur Christian von Castelberg beweist genau das richtige Näschen bei der Umsetzung: Die Dialoge sind genau wie die gezeigte Stadt rau, rutschen dabei aber nie ins klischeehafte ab, wie es "4 Blocks" bisweilen passiert. Und die Handlung rund um kaputte Polizistenfamilien überzeugt fast auf ganzer Strecke - wäre da nicht eine vermeidbare Häufung von Zufällen, die der Glaubwürdigkeit des Erzählten einen Dämpfer versetzt. Glücklicherweise nur einen leichten, weshalb sich die Zuschauer voll und ganz auf die Botschaft des Films konzentrieren können. ntv
Die Milieustudie kam in der Geschichte des Tatorts öfter vor, inzwischen ist sie seltener geworden: Womöglich haftet diesem Genre der Mief des Gestrigen an. Die Berliner Folge "Der gute Weg" will zeigen, wie das gehen kann: die Milieustudie so frisch machen, dass sie schön mehrdimensional bleibt, nicht larmoyant wird, nicht vorhersehbar.Süddeutsche Zeitung
Ein Drama um verhängnisvolle Fehler zwischen Eltern und Kindern, Schuld und Sühne vor der Kulisse der Berliner Drogenszene einerseits und Vorortidylle andererseits. Getragen wird alles von Peter Trabner als desillusionierter Straßenbulle Harald Stracke, der doch nur alles richtig machen wollte. Düster, deprimierend, gut. RP Online
Bewertung: "Berlin rockt den Tatort"
In diesem eher klassischen und gewohnt atmosphärischen Berlin-Krimi mit schnellen und angenehm trockenen Dialogen gibt es einige überraschende Wendungen und einen spannenden Showdown. Der Film spielt im Milieu der, im Sonntagskrimi eher weniger beachteten, Streifenpolizei. Die Zuschauer erfahren viel über den harten Arbeitsalltag jener Beamten, die auf den Straßen einer Großstadt wie Berlin für Ruhe und Ordnung sorgen. Focus Online
Ein interessanter Fall mit einer überraschenden Wendung zum Schluss. Stern
So abgeschmackt das klingen mag: Berlin rockt den Tatort. Was immer dieser Stadt an Authentizität zuzuschreiben ist – Rubin und Karow sind das Beste, was der Krimiserie, die sich dem Abbilden deutscher Wirklichkeit verschrieben hat, passieren kann. Das Beste für das oft gescholtene rbb-Fernsehen sowieso. Bleibt zu hoffen, dass Becker/Waschke nicht dem Beispiel eines Devid Striesow oder Aylin Tezel folgen. Die kehren dem Tatort gerade den Rücken. Der Tagesspiegel
Regisseur Christian von Castelberg hat einen geradlinigen Krimi gedreht, ohne Experimente, erfrischend solide. Deutsche Presse-Agentur