Der Tatort aus Köln zählt zu den beliebtesten der Reihe und das, obwohl (oder gerade weil?) Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) immer wieder vor schwerem, gesellschaftskritischem Hintergrund ermitteln. "Kein Mitleid, keine Gnade" ist da keine Ausnahme.
Drehbuchautor Johannes Rotter und Regisseur Felix Herzogenrath zeigen in diesem Tatort auf erschreckend realistische Weise, dass Mobbing und Hass im Netz jeden treffen können - und wie schwer es ist, sich als Betroffener dagegen zu wehren. Und so ist dieser Tatort nicht nur ein Krimi, sondern auch ein bedrückendes Gesellschaftsdrama, das auch die Kritiker überzeugt. Die Pressestimmen zum Köln-Tatort "Kein Mitleid, keine Gnade":
Kritik zum Tatort aus Köln "Kein Mitleid, keine Gnade": "Ein bemerkenswerter Film"
Der Tatort will sagen, dass Mobbing jeden treffen kann. Das ist zwar wahr, aber man hätte es auch so gemerkt. Man sieht die Ausrufezeichen und ist verdrossen. Neue Zürcher Zeitung
Ein bemerkenswerter Film über Homophobie und Cybermobbing an Erziehungsanstalten. Und darüber, wie stumpf die Waffen des Staatsapparats gegen einen Shitstorm sind. Welt
Alles in allem ist "Kein Mitleid, keine Gnade" ein starker und eindringlicher Psychokrimi, der aber auch Fans klassischer Ermittlungsarbeit überzeugen dürfte. ntv
Dann und wann wünscht man sich im Tatort eine Erzählschleife, einen Exkurs weniger. Hier sorgt die Episode um die falsche Anschuldigung aber dafür, dass es dem Zuschauer noch enger in der Brust wird, dass er sich noch intensiver mit der Frage auseinandersetzt, wie schnell jeder zum Opfer von Mobbing, Gewalt, Ausgrenzung oder übler Nachrede werden kann. RP Online
Bewertung: Tatort gestern mit mit pflichtgemäßer Sozialkritik
Der neue Tatort aus Köln wird vor allem getragen von dem so verstörenden wie überzeugenden Cast einer Abschlussklasse, die mit dem Tod eines gemobbten Schülers umgeht. "Kein Mitleid, keine Gnade" ist eine Geschichte mit zu vielen Verlieren und bietet nur wenig Trost. Süddeutsche Zeitung
Solide Mördersuche mit pflichtgemäßer Sozialkritik. Bild
Was an diesem Tatort gefällt: Er bewegt sich mit großer Sicherheit im 90-Minuten-Rahmen. Er tritt nicht über die Ufer, nichts wirkt in diese Produktion hineingestopft oder ihr übergestülpt – wobei trotzdem der enge Handlungszirkel nicht zur Verzwergung führt. Ernst bleibt ernsthaft, Figuren bleiben Menschen, Jugend ohne Kompass, Schenk in der Erklärfalle. Der Tagesspiegel
Tatort Kritik: Fall aus Köln setzt das wichtige Thema nur mäßig um
Das Thema ist wichtig, die Umsetzung allerdings nur mäßig, deshalb gehört der Film nicht zum Pflichtprogramm am Sonntagabend. Stern
Die Kölner Cops arbeiten sich an schwierigen und brisanten Themen ab, setzen dem bedrückenden Szenario aber eine fast rührende Loyalität zueinander entgegen. Der Krimi hat die ein oder andere Überraschung in petto – und dank der größtenteils unsympathischen, etwas stereotyp gezeichneten Schülermeute gratuliert man sich am Ende selbst, wenn man seinen Abschluss schon in der Tasche hat. TV Spielfilm
Hätte ein starker Krimi werden können über sexuelle Selbstfindung in Zeiten der sozialen Medien – bleibt aber viel zu sehr in der Perspektive der kopfschüttelnden Ermittler-Oldies. Der Spiegel
Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag
- "Gelungener Neustart für Til Schweiger": Die Kritik zum Tatort heute
- "Improvisation, Verwirrung, Spaß": Die Kritik zum Tatort "Das Team"
- "Etwas dürftig": Die Kritik zum Münster-Tatort
- "Fordernd, sehenswert": Die Kritik zum Kieler Tatort
- "Hommage an Lena Odenthal": Die Kritik zum Ludwigshafen-Tatort
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