Tom Tykwers Drama "Cloud Atlas" ist in neun Kategorien für die Lola-Trophäe nominiert. Mit insgesamt acht Nominierungen ist ihm Jan Ole Gerster mit seinem Berlin-Film "Oh Boy" ganz dicht auf den Fersen. Chancen auf die begehrte Lola-Trophäe hat mit sechs Nominierungen aber auch Margarethe von Trottas Filmbiografie "Hannah Arendt".
Deutscher Filmpreis: Das sind die Nominierten
Sechs Filme bewerben sich um den Hauptpreis für den besten Spielfilm: Neben "Cloud Atlas", "Oh Boy" und "Hannah Arendt" ist in dieser Sparte auch Oskar Roehlers Familiensaga "Quellen des Lebens" nominiert. Weitere Nominierungen gingen an Julian Roman Pölslers Roman-Verfilmung "Die Wand" und Cate Shortlands Film über die Tochter eines Nazis "Lore".
Tykwer ("Lola rennt", "Das Parfum") realisierte "Cloud Atlas", den mit 100 Millionen Dollar Produktionskosten teuersten deutschen Film der Geschichte, gemeinsam mit den US-Regisseuren Lana und Andy Wachowski ("Matrix"-Trilogie). Ihre Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von David Mitchell über Liebe, Tod und Wiedergeburt sprengt ästhetisch und erzählerisch die Grenzen. In dem 172 Minuten langen Filmepos spielen Hollywoodstars wie Tom Hanks, Halle Berry und Susan Sarandon mit. "Cloud Atlas" ist Favorit bei den Lolas
"Oh Boy": Handlung und Trailer
Ganz anders der Filmpreis-Konkurrent "Oh Boy": Regisseur Gerster erzählt in seinem in Schwarz-Weiß gedrehten Spielfilmdebüt eine kleine, melancholische Geschichte. Tom Schilling spielt einen jungen Studienabbrecher, der sich durch die Stadt Berlin treiben lässt. Als sein reicher Vater (Ulrich Noethen) allerdings merkt, dass sein Sohn schon vor zwei Jahren das Jura-Studium geschmissen hat, dreht er ihm den Geldhahn zu. In kleinen, komischen, absurden oder melancholischen Episoden zeigt Gerster seinen Blick auf das Lebensgefühl der Bundeshauptstadt - und vielleicht das einer ganzen Generation.Oh Boy
Schilling ist in der Kategorie Bester Schauspieler gemeinsam mit Sabin Tambrea ("Ludwig II.") und Edin Hasanovic ("Schuld sind immer die anderen") im Rennen. Zwei weitere "Oh Boy"-Schauspieler sind als Nebendarsteller nominiert: Friederike Kempter und Michael Gwisdek.
In der Kategorie beste weibliche Hauptdarstellerin haben drei Schauspielerinnen Lola-Chancen: Martina Gedeck für ihre Rolle in der Verfilmung des Romans "Die Wand" von Marlen Haushofer, Birgit Minichmayr für ihre Leistung in dem Fahrerflucht-Drama "Gnade" und Barbara Sukowa für die Titelrolle von "Hannah Arendt".Die Wand
Diese Filme gehen in den restlichen Kategorien an den Start
Als beste Kinderfilme gehen "Das Haus der Krokodile" von Cyrill Boss und Philipp Stennert sowie "Kaddisch für einen Freund" von Leo Khasin an den Start. Drei Filme sind in der Sparte bester Dokumentarfilm in der Konkurrenz: "Vergiss mein nicht" von David Sieveking, "Die Wohnung" von Arnon Goldfinger und "More Than Honey" von Markus Imhoof.
Der Deutsche Filmpreis ist mit insgesamt knapp drei Millionen Euro Preisgeldern der höchstdotierte deutsche Kulturpreis. Ein Gewinner steht bereits fest: Regisseur Werner Herzog ("Aguirre - Der Zorn Gottes", "Fitzcarraldo") wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet. (mit dpa)