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Porträt: Werner Lorant: Vom Fußballtrainer zum "Alm-Kandidaten"

Porträt

Werner Lorant: Vom Fußballtrainer zum "Alm-Kandidaten"

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    Werner Lorant, ehemaliger Trainer des TSV 1860 München.
    Werner Lorant, ehemaliger Trainer des TSV 1860 München. Foto: dpa

    Eines wird er mit Sicherheit garantieren: Einschaltquoten. Werner Lorant ist für seine raue und zynische Art bekannt, nimmt kein Blatt vor den Mund. Genau die richtigen Eigenschaften für einen Kandidaten der Pro Sieben Show "Die Alm - Promischweiß und Edelweiß". Vom Schleifer auf dem Fußballplatz zum Mistgabelschwinger auf der "Alm", zu Lorants Vita passt die harte Arbeit in den Bergen auf jeden Fall.

    Werner Lorant wird 1948 im nordrhein-westfälischen Welver geboren. Der gelernte Maler und Anstreicher ist eines von sieben Kindern, der Vater verdient als Maurer sein Geld. Auf dem Fußballplatz fällt Lorant demnach durch seine harte Arbeit auf, als Verteidiger und defensiver Mittelfeldspieler. Er ist ein Beißer, aggressiv im Zweikampf.

    Über Dortmund, Essen und Saarbrücken landet Lorant bei Eintracht Frankfurt, mit der er den UEFA-Cup sowie den DFB-Pokal gewinnt.

    Erfolg als Trainer bei 1860 München

    Doch wirklich auf sich aufmerksam macht Lorant erst als Trainer. 1992 landet er beim TSV 1860 München, der damals in der drittklassigen Bayernliga spielt, und führt die Münchner "Löwen" mit zwei Aufstiegen in zwei Jahren in die erste Bundesliga. Dort hilft Lorant, den Verein zu etablieren und mehrfach auf einen sicheren Mittelfeldplatz zu lotsen.

    Im Jahr 2000 belegen die "Sechziger" unter Lorant den vierten Platz in der Bundesliga, scheitern allerdings in der Qualifikation zur Championsleague gegen den englischen Gegner Leeds United. Im Jahr 2002 wird Lorant dann nach andauerndem Misserfolg und Streitigkeiten mit der Clubführung nach zehn Jahren Trainertätigkeit in München entlassen.

    In den Jahren nach seiner Tätigkeit bei den "Sechzigern" versucht sich Lorant als Trainer in vielen verschiedenen Ländern, unter anderem in der Türkei, Südkorea, Iran und Zypern. Doch mehr als eine zypriotische Vizemeisterschaft sprang bei seinen Engagements nicht heraus.

    Showauftritt und Zwangsversteigerung

    In Fernsehshows trat Lorant, der früher auch gern mal auf der Trainerbank eine Zigarette rauchte, schon vor der "Alm" auf. So war er bei Oliver Pochers Castingshow "Sportfreunde Pocher - Alle gegen die Bayern" als Trainer und Juror mit fachkundigem Rat tätig. Bei einem Benefiz-Spiel für die Erdbebenopfer auf Haiti betreute Lorant die "ran-All-Stars" am Taktikbrett.

    2010 geriet der heute 62-Jährige in die Schlagzeilen, nachdem er die Hypothek auf seinem Haus sowie dem dazugehörigen landwirtschaftlichen Grundstück nicht mehr begleichen konnte. Das in Oberdorfen gelegene Haus, mit acht Zimmer, zwei Wintergärten, zwei Terrassen sowie einem Sauna- und Wellnessbereich, wurde daraufhin zwangsversteigert.

    Die Ursache für Lorants finanziellen Engpass seien spekulative Immobiliengeschäfte im Osten Deutschlands gewesen. Auch seine Ehe scheiterte kurz darauf.

    Nach 13 Trainerstationen steht nun also der Weg auf die "Alm" für den ehemals so harten Hund an. Ob er dort wie auf dem Fußballfeld zubeißen wird, bleibt offen. AZ

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