Wenn man an Naomi Campbell denkt, dann hat man zunächst einmal ein ziemlich gut aussehendes Model mit markantem Gesicht vor seinem inneren Auge. Der zweite Gedanke, der aber sogleich hinterher schießt, lautet: Die Frau, die am Freitag ihren 50. Geburtstag feiert, hat offenbar das schöne deutsche Wort Zicke wie kaum eine andere mit Leben gefüllt.
Schläge und Bedrohungen: Allüren von Naomi Campbell sind berüchtigt
Gegen Campbells Allüren und ihrem berüchtigten Zorn war, wenn man einschlägigen Zeitungsberichten Glauben schenken darf, die durchaus auch vorhandene Exaltiertheit von Kolleginnen wie Claudia Schiffer oder Modelmama Heidi Klum geradezu vernachlässigbar.
„Die Schöne und das Biest“ hat sie eine deutsche Sonntagszeitung genannt. Gemeint ist, dass sie beide Eigenschaften verkörpert wie kaum eine andere Frau im von Eitelkeiten nicht armen Modebusiness. Ihre Angestellten soll Campbell schon das eine oder andere Mal vermöbelt haben, auch mit einem Piloten soll sie sich mal derart gezofft haben, dass die Polizei anrücken musste.
Am Ende dieser Auseinandersetzung trat sie mit ihren hohen Pumps nach den Gesetzeshütern und wurde zu 200 Stunden Sozialdienst verurteilt. Aber, wie es sich für eine Diva gehört, erschien Campbell im Rolls Royce und im Pelz zu ihrem Dienst bei der Stadtreinigung.
Schwere Kindheit soll Schuld an Campbells Ausrastern sein
Andererseits war sie reflektiert genug, um zu erkennen, dass sie wegen ihrer Unberechenbarkeit Hilfe benötigt. Darum soll sie sich in einer Fachklinik behandeln haben lassen. Vor zehn Jahren schon weinte sie sich bei US-Talkmasterin Oprah Winfrey aus.
Immer, wenn sie nicht bekomme, was sie wolle, sehe sie rot. Das Model begründete dies mit negativen Kindheitserlebnissen. Als ihre alleinerziehende Mutter, die bei der Fernsehsendung im Publikum saß, sich spontan bei ihr für fehlende Aufmerksamkeit entschuldigte, brach Campbell mit einem Weinkrampf zusammen.
Der Zorn ist, wie gesagt, nur die eine Seite der Naomi Campbell. Zusammen mit Cindy Crawford, Kate Moss, Linda Evangelista, Claudia Schiffer und anderen hievten Modejournalisten Campbell in den 90er Jahren in die Liga der Supermodels.
Campbell schaffte es als erstes schwarzes Model aufs Time-Cover
1988 war die Tochter einer jamaikanischen Balletttänzerin und eines Vaters mit jamaikanisch-chinesischen Wurzeln, das erste schwarze Model auf den Covern des US-Nachrichtenmagazins Time und der französischen Ausgabe des Modeblattes Vogue. 1999 posierte sie nackt für den Playboy.
Mit Männern hatte die Modeikone allerdings nicht immer ein glückliches Händchen und den richtigen fürs Leben noch nicht gefunden: Trotz Affären, wie mit dem U2-Bassisten Adam Clayton, ist sie kinderlos. Das heißt nicht, dass sie für den Nachwuchs nichts übrig hat: Naomi Campbell ist im Dienst der Unesco für vom Leben benachteiligte Kinder unterwegs und spendete Einnahmen ihrer Bücher für wohltätige Zwecke.
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