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Porträt: Ringo Starr: Der entspannte Beatle und sein neues Album

Porträt

Ringo Starr: Der entspannte Beatle und sein neues Album

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    Der Ex-Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr geht auf die 80 zu.
    Der Ex-Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr geht auf die 80 zu. Foto: Sebastien Nogier, dpa (Archiv)

    Die Beatles sind wieder auferstanden – zumindest ein bisschen. Zum einen liegt es daran, dass ihr grandioses Album "Abbey Road" 50. Geburtstag feiert und akustisch aufgehübscht in diversen Sondereditionen wieder unters Fan-Volk gebracht wird. Das hat der Marke wieder Auftrieb gegeben und bereits für Beatles-typische Chartplatzierungen gesorgt. Zum anderen hat Schlagzeuger Ringo Starr seinen Anteil daran. Justament zur "Abbey Road"-Wiederveröffentlichung kommt er ebenfalls mit einem Album um die Ecke. Es heißt "What’s My Name", wobei das eine überflüssige Frage ist, das weiß jeder. Was die Wiedervereinigung betrifft, hat sie Ringo so erklärt: Auf dem Album findet sich der John- Lennon-Song "Grow Old With Me", den Ringo zusammen mit Paul McCartney eingespielt hat. Und George Harrison? Aus dessen "Here Comes The Sun" (von "Abbey Road") zitiert das Orchester einen Melodieschnipsel. "Und so sind das irgendwie wir vier", verkündet Ringo.

    Der Mann hat eben Humor, und das machte ihn zum beliebtesten Band-Mitglied. Ausgerechnet der Mann mit der dicken Nase bekam zeitweilig die meiste Fan-Post. Anstecknadeln mit "I Love Ringo" waren 1964 der beliebteste Fan-Artikel. Ihm zu Ehren wurden mehrere Lieder geschrieben, eines davon trug den schönen Titel "Ringo For President".

    In "Help" spielt Ringo Starr wunderbar die Hauptrolle

    Ein schöner Erfolg für jemanden, der aus armen Verhältnissen in Liverpool stammt. Als Richard Starkey vier Jahre alt war, trennten sich die Eltern. Der Junge, 1940 geboren, war kränklich, verbrachte viel Zeit in Kliniken und musste sich von Klassenkameraden gar Lazarus nennen lassen. Richard schlug sich durch und wollte lieber Schlagzeuger als alles andere werden. Das klappte dann auch. Die Beatles warben ihn 1962 von den damals erfolgreicheren Rory Storm and the Hurricanes ab, wo er wegen seines Ring-Fimmels Ringo genannt wurde. Der Rest ist Geschichte. Wobei: Lange galt er als eher mäßiger Musiker in einer Band mit drei Genies und einem Trommler. Das war unfair, denn Ringo hat mit seinem sehr eigenen Spiel den Sound der Beatles genauso geprägt wie Charlie Watts die Rolling Stones. Er ist besser als sein früherer Ruf.

    Ringo Starr ist mich sich und der Welt im Reinen

    Auch als Schauspieler hat er sich gut geschlagen, vor allem in "Help", in dem er wunderbar die Hauptrolle spielt. Gut, als Sänger war er nie eine Offenbarung, weder bei den Beatles noch auf seinen Soloplatten, doch das hat ihn nie gekümmert, er konnte in den 70ern ein paar Treffer landen. Seit er seinen Alkoholismus überwunden hat, zieht er gut gelaunt mit alten Freunden um die Erde und spielt die alten Hits, seine und die von Lennon/McCartney. Der Mann ist erkennbar mit sich und der Welt im Reinen. Stets grüßt er mit "Peace and Love", mit Frieden und Liebe. Er ist der wahrhaft entspannte Beatle, der 2020 seinen 80. feiert.

    Möge er noch lange tingeln – und: Das neue Album ist eigentlich ziemlich okay.

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