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Porträt Oprah Winfrey: Die Talkshow-Queen

Porträt Oprah Winfrey

Die Talkshow-Queen

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    Oprah Winfrey hat stets den Nerv des US-Publikums getroffen. Jetzt fragt sie Lance Armstrong über Doping aus.
    Oprah Winfrey hat stets den Nerv des US-Publikums getroffen. Jetzt fragt sie Lance Armstrong über Doping aus. Foto: Warren Toda, dpa

    Jetzt ist es Lance Armstrong, der langjährige König der Tour de France. Der hat ja bekanntermaßen seine Siege nicht nur aufgrund seiner körperlichen Qualitäten und seines Trainingsfleißes eingefahren. Jeder prominente Amerikaner war schon bei Oprah Winfrey zu Gast, der unumstrittenen Talkshow-Königin des amerikanischen Fernsehens. Zuletzt waren ihre Quoten ein wenig gebröckelt, deshalb kam ihr der Radstar gerade recht. Zumal die Medien sogar weltweit groß eingestiegen waren im Vorfeld der zweiteiligen TV-Show. Was sagt der Armstrong, was sagt er nicht? Was ist alles abgesprochen?

    Oprah Winfrey lebt den amerikanischen Traum

    In Deutschland ist die clevere Moderatorin nie so recht bekannt geworden. Dabei ist sie ein Star. Einer aber, der sich schlecht exportieren lässt. Ihre Karriere ist eine amerikanische: Denn Oprah Winfrey kommt von ganz unten. Und ist nun ganz oben. Einst war sie drogenabhängig und arbeitslos, heute ist sie Milliardärin und gehört zu den mächtigsten Frauen der Welt.

    Was sowohl mit ihrem Einkommen als auch mit ihrer Faszination für alle Gesellschaftsschichten in den USA zu tun hat. Neunmal schaffte sie beim Magazin Time den Sprung in die Liste der 100 einflussreichsten Personen – öfter als jeder andere. Zum Vergleich: Bundeskanzlerin Angela Merkel war bislang nur fünfmal in dieser Liste vertreten.

    Winfrey, überzeugte Anhängerin der demokratischen Partei, hat einen eigenen Sender, ist mit Präsident Barack Obama und dessen Frau Michelle befreundet und kann Karrieren fördern oder zerstören. Was Wunder, dass sich Lance Armstrong, 41, die inzwischen 58 Jahre alte Talk-Königin ausgesucht hat, um wieder gesellschaftlich in die Gänge zu kommen.

    Schwanger mit 15, drogenabhängig, esssüchtig

    Winfreys Karriere ist unglaublich. „Als ich 1954 in Mississippi geboren wurde, damals ein Staat noch mit Rassentrennung, war ich ein Neger“, sagte sie einmal. Ihre Eltern waren unverheiratete Teenager. Mit 15 wurde sie selbst schwanger, das Kind starb. Sie nahm Rauschgift und war zwischendurch esssüchtig. Heute wird ihr Jahreseinkommen auf 300 Millionen Dollar (etwa 225 Millionen Euro) geschätzt.

    Die frühere Sozialhilfeempfängerin war lange der einzige Mensch mit schwarzer Hautfarbe unter den gut 1000 Milliardären auf der Erde. Winfrey, seit 20 Jahren mit einem Unternehmer liiert, ist für viele eine Autorität: Ihre Tipps zu Büchern und Mode sind begehrt. Wenn sie abnahm, wurde auch Amerika leichter. Wenn sie wieder an Gewicht zunahm, folgte ihr das Land auch.

    Wie auch immer, Oprah Winfrey ist heute schon ihr eigenes Denkmal.

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