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Porträt: Oliver Welke: Der Mann, der scheinbar alles kann

Porträt

Oliver Welke: Der Mann, der scheinbar alles kann

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    Oliver Welke wollte "irgendwas mit Medien" machen.
    Oliver Welke wollte "irgendwas mit Medien" machen. Foto: Rainer Jensen, dpa, Archiv

    Die letzten Diskussionen um die deutsche Nationalelf und die Hautfarbe ihrer Mitglieder wirkte zuweilen wie ein Scherz – wenn auch wie ein schlechter. Da scheint es nur folgerichtig, wenn ein Mann aus der Comedy-Zunft die Fußball-Europameisterschaft 2016 für das ZDF moderiert. Oliver Welke ist in beiden Welten zu Hause. Seit 1996, als er für die Sat.1-Sendung „ran“ vom Spielfeldrand berichtete, bringt er deutschen Zuschauern den Fußball ins Wohnzimmer. Egal ob Champions-League oder

    Oliver Welke redet gerne über Fußball

    Der 50-Jährige, der 2014 den Deutschen Fernsehpreis für die Moderation der Fußball-WM erhielt und seit 2012 beim ZDF Hauptmoderator für die Champions League ist, sagte in einem Interview: „Ich gehe gerne ins Stadion und rede auch gerne darüber. Wenn ich dafür bezahlt werde, umso besser.“ Auf die kommenden Wochen dürfte er sich also freuen – genauso, wie viele Fernsehzuschauer: Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift Hörzu soll Welke der beliebteste Fußballmoderator Deutschlands sein. 54 Prozent der 1002 Befragten gaben an, ihn „gut“ zu finden. Auf Platz zwei folgt Reinhold Beckmann, der aus Frankreich für die ARD moderiert.

    In Sachen Sport beschränkt sich Welke aber nicht auf Fußball: Auf Pro 7 moderierte der Wahl-Bonner für Stefan Raab etwa die Wok-WM, das Turmspringen und die Stock-Car-Challenge.

    Er wollte "irgendwas mit Medien" machen

    Dass er „irgendwas mit Medien“ machen möchte, wusste Welke schon seit der Oberstufe. Damals leckte er im schuleigenen Radio- und Filmstudio Blut. Ihren Anfang nahm seine Karriere dann beim Radio: Beim niedersächsischen radio ffn beginnt er 1993 als Sprecher des „Frühstyxradios“, einer Comedy-Sendung, bei der etwa auch Oliver Kalkofe mitwirkte.

    Damit ging Oliver Welke den ersten Schritt in Richtung Comedy; eine Richtung, die er parallel zum Sport bis heute beibehalten hat. Man kennt ihn aus Sendungen wie dem Satire-Format „Heute-Show“ und „Sieben Tage, sieben Köpfe.“ Mit den „Wixxer“-Produktionen war Welke auch an zwei Kinofilmen beteiligt, als Synchronsprecher hört man ihn beispielsweise bei der Serie „Little Britain“.

    Bei all dem Erfolg scheint Welke bodenständig zu bleiben. Seiner Meinung nach fuße seine Karriere – wie „80 Prozent der Medienkarrieren“ – auf Zufall: „Wenn ich nicht zufällig zu „ran“ gekommen wäre, als die Kollegen Kerner und Beckmann auf dem Absprung waren, hätte ich nie die Chance bekommen“, sagte er vor fünf Jahren in einem Interview. Auch seine erfolgreiche „Heute-Show“ sei eine Summe von glücklichen Zufällen.

    Apropos Bodenständigkeit: Seinen persönlichen Favoriten will Welke für die EM 2016 lieber nicht verraten. Im ZDF-Interview sagte er: „Ich habe mit meinen Prognosen für die letzte WM so spektakulär danebengelegen, dass ich mir geschworen habe, nie wieder Tipps zum Turnierverlauf abzugeben.“

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