Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Porträt Manfred Krug: Der Charakterkopf wird 75

Porträt Manfred Krug

Der Charakterkopf wird 75

    • |
    Manfred Krug
    Manfred Krug Foto: DPA

    Lange nichts mehr von ihm gehört. Seit Manfred Krug vor gut zehn Jahren die große Fernsehbühne der Krimireihe „Tatort“ verließ, hat er sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen. Im Gegensatz zu vielen anderen seiner Kollegen wurde er auch nicht rückfällig und lebt mit seiner Frau Ottilie – mit der er seit 48 Jahren verheiratet ist – relativ ruhig in Berlin-Charlottenburg.

    Aber eben nur relativ. Denn zwischendrin, wenn es ihm langweilig wird, da muss Manfred Krug dann wieder raus, auf die kleinere Bühne. Dann geht er seiner eigentlichen Leidenschaft nach – der Musik. „Ganz einrosten wollte ich nicht. Ein bisschen konzertieren, hin und wieder eine Lesung, das möchte ich schon noch machen“, beschreibt er die Lage in dem aktuell erschienenen Bildband „MK Bilderbuch – Ein Sammelsurium“ (Schwarzkopf &

    Manfred Krug sollte Stahlkocher werden

    Die große Karriere hatte der gebürtige Duisburger Manfred Krug allerdings im Schauspielfach gemacht. Dabei hatte sein Vater, der ihn nach der Scheidung in die damalige DDR nach Brandenburg mitnahm, andere Pläne mit dem Sohn. „Er wollte eine Dynastie aus Stahlkochern gründen. Ich sollte der Erste aus der zweiten Generation sein“, erzählt Krug. Doch er habe Angst vor der Knochenmühle gehabt und sich ohne Wissen des Papas an der Berliner Schauspielschule beworben. Zwar brach er die Ausbildung ab, landete aber als Kleindarsteller – für 250 Mark im Monat – bei Bert Brecht im Theater. Der Rest ist Schauspielgeschichte. Schon in der

    Doch der Schauspieler fasste nach seiner Ausreise im Westen sofort Fuß. So war er von 1977 bis 1992 in der Rolle des Truckers Franz Meersdonk in der Serie „Auf Achse“ zu sehen. Die Rolle des eigenwilligen Rechtsanwalts in „Liebling Kreuzberg“ machte Manfred Krug zum Star. Beliebt war er auch als Kommissar Paul Stoever im NDR-Tatort.

    Nur einmal machte sich Krug viele Feinde, als er für den Börsengang der Telekom warb und Kleinanleger viel Geld verloren. Er bedauerte dies als seinen „größten Fehler“ und sagte: „Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen bei allen Mitmenschen, die eine von mir empfohlene Aktie gekauft haben und enttäuscht worden sind.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden