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Porträt: Immer wieder sonntags - Anne Will, die Allzweckwaffe

Porträt

Immer wieder sonntags - Anne Will, die Allzweckwaffe

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    Die ARD setzt weiter auf Anne Will und ihre Talkshow im «Ersten».
    Die ARD setzt weiter auf Anne Will und ihre Talkshow im «Ersten». Foto: Jörg Carstensen, dpa

    Wie es war, soll es wieder werden. Und da spielt es, zumindest bei dem Senderverbund ARD, keine Rolle, wer was schon mal gemacht hat. Weil er oder in diesem Fall sie es wieder machen kann. Anne Will, dereinst vom attraktivsten Talkshow-Platz am Sonntagabend weitergeschoben auf den Mittwoch, kehrt 2016 zurück.

    Anne Will: Kein falscher Stolz der engagierten Journalistin

    Eigentlich könnte die engagierte Journalistin ja beleidigt sein, weil sie 2011 dem TV-Star Günther Jauch weichen musste. Aber falscher Stolz wäre ein schlechter Ratgeber gewesen. Jetzt darf die 49-Jährige wieder Quoten sammeln, direkt nach dem Hit „Tatort“. Und der Deutsche darf nach Morden in Villen wie Notunterkünften und Politikerverlautbarungen zufrieden ins Bett sinken.

    Dass es ohne die politische Talkshow nicht geht, ist Teil des Proporz-Systems von ARD wie ZDF, das immer ein Thema findet, zu dem sich Berlins fiebrig wartende Plauderprominenz einfindet – vor allem am Sonntagabend.

    Forsche Journalistin: Ihr Markenzeichen ist die hochgezogene Augenbraue

    Dabei hatte die gebürtige Kölnerin ihre TV-Karriere in einer Domäne gestartet, die damals weitgehend Männern vorbehalten war. Als erste Moderatorin präsentierte sie 1999 in der ARD die „Sportschau“. Zudem moderierte sie Liveübertragungen von den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney.

    Schnell erwies sich Anne Will als Allzweckwaffe: Im April 2001 wurde sie Moderatorin der „Tagesthemen“ – im Wechsel mit Ulrich Wickert.

    Zum Markenzeichen der mehrfach preisgekrönten Moderatorin wurde ihre bisweilen spöttisch hochgezogene linke Augenbraue. Als legendär gilt ihr Interview mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, der von Washington aus im Ersten Hof halten wollte, aber von der forschen Journalistin überrascht wurde. Die entlockte Schröder erstmals Aussagen zu den für September 2005 überraschend angekündigten Neuwahlen.

    Anne Will, die wie viele Moderatoren eine TV-Produktionsfirma ihr Eigen nennt, konnte mit ihrem Talk die Position am Mittwoch halten, obwohl die Nummern-Revue der häufig gleichen Politikgäste auch bei ihr nicht haltmachte.

    Ehemalige Sportjournalistin: Anne Will ist Fan des 1. FC Köln

    Die in Berlin lebende Journalistin hat, für eine Moderatorin ihrer Prägung überraschend, einen eigenen Fanklub. Sie engagiert sich im Kampf gegen Landminen und war als Botschafterin der Initiative „Gemeinsam für Afrika“ aktiv. Als Hobbys nennt Will Laufen, Skifahren und Reisen. Fast selbstverständlich ist es für die ehemalige Sportmoderatorin, dass sie Fußball mag – vor allem als Fan des 1. FC Köln.

    Anne Wills Lebensgefährtin, die Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel, 47, gratulierte ihr augenzwinkernd und Schlager-sachkundig via Twitter zur Talk-Rückkehr am Sonntag: „Cindy & Bert wussten es schon 1973.“ Angehängt war ein Video des Gesangsduos mit seinem Evergreen „Immer wieder sonntags“.

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