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Porträt: Ein deutscher Liebling: Moritz Bleibtreu ist wieder da

Porträt

Ein deutscher Liebling: Moritz Bleibtreu ist wieder da

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    Der Schauspieler Moritz Bleibtreu ist mit "Lommbock" zurück.
    Der Schauspieler Moritz Bleibtreu ist mit "Lommbock" zurück. Foto: Caroline Seidel (dpa)

    Jetzt kifft er also wieder. Ab heute im Kino, in der Fortsetzung der Cannabis-Komödie „Lammbock“, 17 Jahre später, heißt dann, ein bisschen blöd, „Lommbock“. Und vielleicht ist das ja ein Punkt, wo sich mancher doch über den gebürtigen Münchner Moritz Bleibtreu aufregen kann. Denn der 45-Jährige spricht sich ja wirklich für eine Liberalisierung des Kiffens aus, sagt der Bild: „Das ist so, als ob wir über Aspirin diskutieren würden.“ Aber meint schon auch: „Drogen sind immer noch Mist.“

    Moritz Bleibtreu wirkt immer so entspannt

    Und so sind die zwei Fragen also doch nicht geklärt. 1. Kann es wirklich einen Grund geben, Moritz Bleibtreu nicht zu mögen? 2. Wie kann der bloß immer so entspannt wirken? Er ist offenbar nicht dauerbedröhnt, und das bisschen Liberalität wird ihm auch keiner krumm nehmen, wo ihm die Fans doch sogar verziehen haben, dass er vor vier Jahren mal in einem Werbespot für McDonald’s mitgewirkt hat.

    Vielleicht ist die Lösung für beides aber auch denkbar simpel, wenn man sich das Leben dieses Mannes anschaut, der zu den erfolgreichsten und beliebtesten deutschen Schauspielern seiner Generation gehört. In einen Satz gebracht: Nichts liegt ferner als die Vorstellung, Moritz Bleibtreu könnte jemals in einer Show wie dem „Dschungelcamp“ auftauchen. Denn der wirkt, als käme er einfach überall rein und müsste nirgends rausgeholt werden.

    Da ist zum einen natürlich der Beruf, in den er seinen inzwischen gestorbenen Eltern Monika Bleibtreu und Hans Brenner nachgefolgt ist. Der Filmdienst schrieb mal so schön: „Man nimmt ihm den skrupellosen Gangster ebenso ab wie den zarten Jungen auf der Suche nach einem Fetzen Glück, den manischen sexbesessenen Außenseiter wie den undurchsichtigen Mann ohne Eigenschaften.“ Und stimmt ja auch: „Lola rennt“ und „Das Experiment“, „Elementarteilchen“ und „Baader-Meinhof-Komplex“, „Soul Kitchen“ und „Jud Süß“ – seine Wandlungsfähigkeit bewies er sehr unterhalsam und sehr ernst. Und so dreht Bleibtreu nach „Lommbock“ jetzt auch bereits am Fitzek-Thriller „Abgeschnitten“. Er ist ein Star mit freier Rollenwahl und ohne Allüren, einer, der über sich sagt: „Ich bin nicht besonders gesellig, habe keine großartigen Hobbys und gerne meine Ruhe. Mit mir ist nicht viel los.“

    Bleibtreu wurde als Kind "mit Liebe überhäuft"

    Das ist eben, zum anderen, das Private. Bleibtreu wuchs bei seiner alleinerziehenden Mutter auf, sagt, er hätte das Glück gehabt, „als Kind von ihr mit Liebe überhäuft worden“ zu sein. Und nach dem Abbruch der 11. Klasse, Reisen nach Paris, Rom und New York, fand er seinen Weg. Heute lebt er mit seiner Freundin Annika, einer schwedischen Mediengestalterin, und dem gemeinsamen achtjährigen Sohn David in Hamburg. Moritz Bleibtreu ist, wo er sein will, er ist wohl einfach glücklich. Wolfgang Schütz

    Mehr dazu: "Lommbock": Was Sie zum Kinostart wissen müssen

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