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Porträt: ESC-Gewinnerin Loreen: Doppelt erfolgreich

Porträt

ESC-Gewinnerin Loreen: Doppelt erfolgreich

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    Sie will Musik machen, die wirklich eine Verbindung zu ihrer Seele herstelle, sagt die Sängerin aus Schweden.
    Sie will Musik machen, die wirklich eine Verbindung zu ihrer Seele herstelle, sagt die Sängerin aus Schweden. Foto: Jörg Carstensen

    Sie will Musik machen, „die wirklich eine Verbindung zu meiner Seele herstellt“. Sie will „die Menschen in dem Glauben daran vereinen, dass das Leben viel mehr bereithält als Materielles“. Und sie will sich für die Menschenrechte in Aserbaidschan starkmachen. „Der Tanz demonstriert Freiheit“, sagt Loreen deshalb über ihren Auftritt, der ihr für Schweden den Sieg beim Eurovision Song Contest einbrachte.

    28 Jahre alt ist die Sängerin, die in der Nacht zum Sonntag mit weitem Abstand zur Siegerin des europäischen Musikwettbewerbs gewählt wurde. 372 Punkte hatte sie am Ende angesammelt – ein Vorsprung von 113 Punkten auf den Zweitplatzierten, die russischen Großmütterchen „Buranowskie Babuschki“.

    Das Klavierspielen hat sie sich selbst beigebracht

    Lorine Zineb Noka Talhaoui, wie sie eigentlich heißt, wurde als Kind marokkanischer Eltern in Stockholm geboren. Das Klavierspielen, erzählte sie einmal, habe sie sich selbst beigebracht – sie habe immer wieder versucht, die Lieder aus dem Film „Das Piano“ nachzuspielen.

    Ihre ersten großen Auftritte als Sängerin hatte sie vor sieben Jahren. Bei der Fernseh-Castingshow „Idol“, einer schwedischen Variante von „Deutschland sucht den Superstar“, belegte sie damals den vierten Platz. Sie moderierte daraufhin eine kleine Fernsehsendung, verschwand dann aber zunächst wieder von den Bildschirmen – bis sie sich vor zwei Jahren in einem ersten Anlauf für die Teilnahme am Eurovision Song Contest 2011 bewarb. Sie scheiterte im schwedischen Vorentscheid. Doch ihr damaliges Lied „My heart is refusing me“ schaffte es in die Charts.

    Als Einzige der Teilnehmer setzte die Sängerin auch politisch ein Zeichen

    Jetzt, beim zweiten Anlauf für den internationalen Musikwettbewerb, wurde Loreen mit ihrem Song „Euphoria“ schon im Vorfeld von Buchmachern und in den Medien europaweit als Favoritin gehandelt. Zudem sorgte sie schon im Vorfeld des Finales für Aufregung. Als Einzige der Teilnehmer setzte die Sängerin auch politisch ein Zeichen: Während in Aserbaidschans Hauptstadt Baku Regierungskritiker festgenommen  wurden,  traf  sie sich mit der Menschenrechts-Initiative „Sing for Democracy“.

    Der schwedische Botschafter wurde daraufhin ins aserbaidschanische Außenministerium einbestellt. Man legte ihm nahe, die Sängerin, die sein Land vertritt, möge sich auf Musik konzentrieren und zu politischen Themen schweigen. In den weiteren Tagen bis zum Finale hielt Loreen sich daran, um dann auf der Pressekonferenz nach ihrem Sieg zu versichern: Sie werde die Menschen in Aserbaidschan auch weiter unterstützen – „auf jede Weise, die ihr wollt“.

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