Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Porträt: Der neue König der Niederländer

Porträt

Der neue König der Niederländer

    • |
    Krönung in Europa:
Königin Beatrix übergibt im April offiziell ihren Thron an  Sohn Willem-Alexander.
    Krönung in Europa: Königin Beatrix übergibt im April offiziell ihren Thron an Sohn Willem-Alexander. Foto: Lex Van Lieshout dpa

    Über 120 Jahre lang „nur“ Königinnen. Die Niederlande sind eine weiblich dominierte Monarchie. Jetzt bekommen sie einen König: Willem-Alexander Claus George Ferdinand von Oranje Nassau, 45, soll am 30. April in der Amsterdamer Nieuwe Kerk (Neue Kirche) Nachfolger seiner Mutter, Königin Beatrix, werden, die am Montag ihren Rückzug ankündigte.

    Europas erste Krönung seit 20 Jahren

    Europa wird seine erste Krönung seit 20 Jahren erleben. 1993 wurde Albert II. zum belgischen Monarchen erhoben. Prinz Willem-Alexander wird nicht ohne Skepsis gesehen. „Das zerbrechliche Zusammenspiel von Politik, Öffentlichkeit und Monarchie ist für den kommenden König wohl die größte Herausforderung“, schrieb die Tageszeitung de Volkskrant.

    In der Vergangenheit habe er oftmals „wenig politisches Gespür an den Tag“ gelegt. „Wenig Intellekt, aber doch intelligent“ lauten andere wenig schmeichelhafte Kommentare für „Prinz Pilsje (Prinz Pils), ein Spitznamen aus seiner Jugendzeit, den ihm seine Liebe zu frisch gezapftem Bier einbrachte.

    Prinz Willem-Alexander tat Dienst an der Waffe und widmete sich der Ökologie

    Dabei hat der Prinz eine Lebensgeschichte vorzuweisen, die ihn zu einem gestandenen König machen kann: Er besuchte Schulen zusammen mit Landeskindern aller sozialen Schichten. Willem-Alexander wurde in Heer und Luftwaffe ausgebildet, tat Dienst in Bosnien, Äthiopien, Eritrea und Afghanistan.

    Sein Vater Claus von Amsberg drängte ihn, sich ökologischen Fragen zu widmen. So wurde aus dem promovierten Historiker und begeisterten Sportler ein Fachmann für Wasserwirtschaft, der auch im Auftrag der Uno tätig war.

    „Er wird mit dem Amt wachsen“, hieß es gestern in ersten Reaktionen aus den Reihen der konservativ-sozialdemokratischen Koalition in Den Haag. „Wir bekommen einen guten König, denn er hatte ein Ideal als Vorbild: seine Mutter.“

    Prinz Willem-Alexander kündigt Traditionsbruch an

    Schon am Dienstag wurde bekannt, dass der Monarch in spe einen ersten Akzent gesetzt hat: Er werde mit der Tradition brechen und sich nicht „Wilhelm IV.“ nennen, sondern König Willem-Alexander. Das solle seine eigene Linie im neuen Amt bekräftigen.

    Dabei hat das künftige Staatsoberhaupt noch ein Ass im Ärmel, mit dem er auftrumpfen kann: seine Frau Máxima Zorreguieta, 41. Die gebürtige Argentinierin, die der Kronprinz vor zehn Jahren erst nach einer Genehmigung durch das Kabinett heiraten durfte, hat die Herzen im Sturm erobert.

    Noch etwas dürfte sicher sein: Auf Willem-Alexander wird wieder irgendwann eine Königin folgen. Das Monarchen-Paar hat nämlich drei Töchter: Kronprinzessin Amalia, 9, sowie die Prinzessinnen Alexia, 7, und Ariane, 5. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden