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Porträt: Bryan Adams, seine Musik und die Fotografie

Porträt

Bryan Adams, seine Musik und die Fotografie

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    Der kanadische Musikstar Bryan Adams eröffnete in Ulm seine Ausstellung „Gesichter des Krieges“. Er hat Heimkehrer aus Afghanistan in privater Atmosphäre abgelichtet.
    Der kanadische Musikstar Bryan Adams eröffnete in Ulm seine Ausstellung „Gesichter des Krieges“. Er hat Heimkehrer aus Afghanistan in privater Atmosphäre abgelichtet. Foto: Georg Wendt, dpa

    Die Fotos bringen Bryan Adams immer noch zum Weinen. Es ist schon einige Jahre her, dass er britische Kriegsheimkehrer aus Afghanistan und dem Irak abgelichtet hat. Doch die Menschen mit verstümmelten Armen und verbrannter Haut berühren ihn noch unverändert. Daher konnte der 54-Jährige seine Tränen nicht zurückhalten, als er jüngst die Ausstellung „Gesichter des Krieges“ in Ulm eröffnete. Adams hat offensichtlich ein Gespür für die Kamera – auch wenn ihn die meisten Menschen eher mit der Gitarre in der Hand kennen.

    Seit mehr als drei Jahrzehnten ist Adams als Musiker und Komponist ein Superstar. Den Durchbruch schaffte er 1983 mit dem Album „Cuts Like a Knife“ – was übersetzt so viel wie „Schneidet wie ein Messer“ bedeutet. Dieser Titel passt heute eher auf die Fotos des Kanadiers als auf seine Lieder. Denn der Hardrock der Anfangszeit ist schon längst eher gefühlvollen Rockballaden gewichen.

    Zu Adams’ größten Hits zählt „Summer of ’69“. Im Sommer des Jahres 1969 lebte der damals Zehnjährige in Portugal. Da sein Vater beim Militär war, zog die Familie oft um. Adams wohnte auch in Wien und Tel Aviv, bevor er sich wieder in seinem Geburtsland Kanada niederließ. Von einem geregelten Leben war er dennoch weit entfernt. „Als Teenager habe ich alle möglichen Drogen ausprobiert“, gab er später zu.

    Bryan Adams hat inzwischen mehr als 65 Millionen Tonträger verkauft

    Adams brach die Highschool ab, um sich auf seine Band „Sweeney Todd“ zu konzentrieren – mit mäßigem Erfolg. Erst als Solo-Künstler schafft er es zu Ruhm, Geld und vielen Hits. Bis heute hat er über 65 Millionen Tonträger verkauft.

    Die Fotografie war immer schon Adams’ zweites Hobby. „Sie ist mir als Ausgleich sehr wichtig, auch wenn ich die Musik nie für sie opfern würde“, sagte er einmal. In den 1970er Jahren fotografierte er unter anderem bei Konzerten der Beach Boys und anderen bekannten Bands. Seitdem haben sich viele Berühmtheiten von ihm auf einem Bild verewigen lassen – Amy Winehouse genauso wie Queen Elizabeth II.

    „Fotografie ist in gewisser Weise das Gegenteil von Musik“, sagt Adams über seine beiden Leidenschaften. An Liedern könne man bis zur Perfektion feilen – für ein gutes Bild habe man dagegen nur eine Chance, den perfekten Moment zu erwischen. Bei seiner Foto-Serie zu den Kriegsheimkehrern musste Adams geduldig vorgehen. Mit der Zeit fassten die Veteranen aber Vertrauen zu ihm und zeigten ihre Wunden. Das Ergebnis sind Fotos, die Bryan Adams immer noch zum Weinen bringen.

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