Der "Polizeiruf 110" am Sonntag aus Rostock zeichnet sich bislang oft durch geringe Gesetzestreue der Kommissare Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Alexander Bukow (Charly Hübner), rüpelhaftes Verhalten oder zickiges Getue aus. Es geht aber auch anders, wie die neue Episode "Dunkler Zwilling" zeigte. Die Kritik.
Kritik zum "Polizeiruf 110": Viel Lob für Bukow und König
Der facettenreich und düster erzählte Psychokrimi untersucht die Zweigesichtigkeit des Menschen, bittere Lebenslügen, Manipulierbarkeit und verdeckte Abhängigkeitssysteme. Großartig ist, wie die Nachwuchsdarstellerin Emilia Nöth ihren schwierigen Part meistert. TV Spielfilm
Der neue "Polizeiruf" aus Rostock gelingt, weil der Regisseur Damir Lukačević weiss, was dieses Team so stark macht. Neue Zürcher Zeitung
Das beste Ermittler-Duo, das das Fernsehen zu bieten hat: Anneke Kim Sarna und Charly Hübner überzeugen einmal mehr in ihrer jüngsten Folge "Polizeiruf 110". Berliner Morgenpost
Auf der obersten Ebene ist "Dunkler Zwilling" ein enorm spannender Krimi, der nicht nur die Ermittler sondern vor allem auch die Zuschauer immer wieder in die Irre führt und bei dem bis kurz vor Schluss ein Zweifel bleibt, wer denn nun wirklich der grausame Sexualmörder ist. (..) Wer will, kann sich aber auch eine Ebene tiefer in die unappetitlichen Untiefen begeben, die dieser "Polizeiruf" aufmacht - die wahre Hölle auf Erden machen nämlich die Angehörigen der beiden Verdächtigen durch, allen voran Kerns Tochter Marla. ntv
Bewertung: "Allmählich stiehlt der Polizeiruf dem Tatort die Schau"
König und Bukow finden wieder zueinander, ihre Anbahnung gipfelt in einem romantischen Dialog à la Rostock. „Sie riechen gut“, sagt sie. „Nach Schnaps und Schweiß“, entgegnet er. Sarnau und Hübner spielen diese Annäherung in mehreren Szenen so rührend, wie es selten in einem Krimi zu sehen ist. Die beiden Schauspieler verkörpern ihre rauen und zugleich sensiblen Rollen so authentisch, dass sie allein schon die Qualität des Rostocker "Polizeirufs" ausmachen. Man sollte diesen Fall nicht verpassen. RP Online
Allmählich stiehlt der "Polizeiruf 110" dem Tatort die Schau. Nicht umsonst gehört das Rostocker Duo König und Bukow zu den besten am Sonntagabend. Augsburger Allgemeine
Sagen wir mal so: Die Bildmontage in diesem "Polizeiruf" ist nicht gerade subtil. Dass man dem Krimi trotzdem über weite Strecken folgt, liegt einerseits an den Schauspielern, die hier gekonnt zwiespältig die beiden Hauptverdächtigen darstellen, und zum anderen an den in liebgewonnener Fischköppigkeit dargebotenen Rostock-typischen Rustikal-Dialogen. Spiegel Online
Kritik: Fans des Polizeiruf aus Rostock kommen voll auf ihre Kosten
Fans der Rostocker Ermittler werden voll auf ihre Kosten kommen, denn der Krimi aus dem hohen Norden ist wieder sehr sehenswert: Charismatische Schauspieler - neben Sarnau und Hübner brillieren erneut auch Uwe Preuss, Andreas Guenther, Josef Heynert - erzählen einen spannenden Fall. Einen nachdenklich stimmenden Aspekt liefert er obendrein, denn diverse Verdächtigungen münden in ein massives Vater-Tochter-Drama. Stern
Freunde des Rostocker Polizeirufs sind gut beraten, sich mit der Haltung "Erwartungen sind dafür da, enttäuscht zu werden" auf den Krimiabend einzulassen. Gleichzeitig sollten bisherige Kritiker der Serie eine neue Chance zu geben. Denn in vielen der bisherigen Fälle waren - positiv ausgedrückt - ungewöhnliche Fahndungsmethoden typisch. Andere kritisierten oft die Verballhornung der Polizeiarbeit. (...) Möglicherweise hatte Regisseur und Autor Damir Lukacevic einen ähnlich kritischen Eindruck. Er nimmt die Fahndung nach dem möglichen Serientäter zum Anlass, bei Bukow, König und ihrem Team völlig neue Saiten aufzuziehen, und verzichtet gleichzeitig auf übertrieben deutliche Gewaltdarstellung. Deutsche Presse-Agentur
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