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Polizeiruf: Lucas Gregorowicz: Das ist der Neue im Polizeiruf 110 am Sonntag

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Lucas Gregorowicz: Das ist der Neue im Polizeiruf 110 am Sonntag

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    Im Polizeiruf am Sonntag löst  Lucas Gregorowicz als Kriminalhauptkommissar Adam Raczek seinen Vorgänger, Dorfpolizist Horst Krause, ab.
    Im Polizeiruf am Sonntag löst Lucas Gregorowicz als Kriminalhauptkommissar Adam Raczek seinen Vorgänger, Dorfpolizist Horst Krause, ab. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Der neue Polizeiruf 110 am Sonntag spielt in Brandenburg und Polen. Zweisprachig ist auch der neue Kommissar, der Schauspieler Lucas Gregorowicz. Im Interview spricht der 39-Jährige über seine Rolle und eine lustige Begegnung mit seinem Vorgänger.

    Der Film startet gleich mit einem altbekannten Vorurteil: Das Auto der Kommissarin verschwindet in Polen, und ihr Kollege scherzt, dass es wohl gestohlen worden sei. Soll der "Polizeiruf" auch mit Klischees spielen?

    Gregorowicz: Ich denke, dass man keine Angst haben muss, die Humor-Kiste aufzumachen. Diese Klischees und diese Vorurteile gibt es einfach. Und sie gar nicht zu benennen oder mit einer falschen Pietät 'ranzugehen, das wäre viel blöder, als einen Witz darüber zu machen. Wenn man ein bisschen lachen muss, ist schon ein Kanal geöffnet, andere Dinge mit anderen Augen zu sehen. 

    Die Dreharbeiten liefen auf Deutsch und Polnisch, die Schauspieler kommen aus Deutschland und Polen. Wie war dieser zweisprachige Dreh für Sie?

    Gregorowicz: Weil ich Polnisch spreche, war es gut und einfach, mit den polnischen Kollegen zu kommunizieren und zu spielen. Ich konnte auch ad hoc reagieren. Für mich war das ganz besonders toll, weil ich noch nicht so oft auf Polnisch gespielt habe. Aber insgesamt ist es schon eine deutsche Produktion, eine deutsche Reihe und aus der Perspektive der Deutschen erzählt. Mein Wunsch wäre, dass es irgendwann eine gleichwertige deutsch-polnische Produktion ist.

    Wie gut kannten Sie vorher die Region um Frankfurt an der Oder?

    Gregorowicz: Das war für mich eine ganz neue Gegend. Frankfurt an der Oder ist ein bisschen wie Bochum, wo ich herkomme. Deshalb habe ich mich dort sofort gut gefühlt, weil ich das so kannte. 

    Was für ein Typ ist ihr Kommissar Adam Raczek? Man erfährt im ersten Film noch nicht so viel...

    Gregorowicz: Mir war es wichtig, dass man nicht gleich zu viel von ihm preisgibt und nicht sofort eine klare Hintergrundgeschichte oder ein privates Drama erzählt wird. Ich wollte, dass es ein bisschen wie bei Columbo ist: Der hat ein Lieblingsfahrzeug, eine Frau - aber man hat als Zuschauer ganz viel Platz, das zu interpretieren. Ich wollte, dass meine Figur einen gewissen Charme hat, zupacken kann, wenn es drauf ankommt, aber dass er auch mal als Polizist Fehler macht. Er soll eine nachvollziehbare Gestalt sein. 

    Hatten Sie eigentlich Kontakt mit Ihrem Vorgänger Horst Krause? 

    Gregorowicz: Das ist eine lustige Geschichte. Ich hatte mir vorgenommen, ihn nicht zu treffen, um nicht belastet zu sein. Er ist ja schon eine Institution. Und dann kam es zu einer zufälligen Begegnung, als ich in Berlin auf der Straße ein Taxi brauchte. Da lief er mir völlig ungeplant über den Weg - er wusste nicht, wer ich bin und ich habe ihm gesagt, dass ich sein Nachfolger bin. Das war ein skurriler Moment, und dann sind wir in eine Kneipe gegangen, haben geredet und ein paar Bier zusammen getrunken. Und dann habe ich seinen Segen bekommen. Das war die einzige Begegnung.

    Wie oft wird der neue "Polizeiruf" zu sehen sein? Der zweite Fall ist ja auch schon abgedreht... 

    Gregorowicz: Der läuft im nächsten Frühjahr. Und der dritte Teil wird im kommenden Jahr gedreht. Ich habe erstmal für vier Filme unterschrieben - und dann muss man gucken, ob man sich liebhat. Für mich ist das eine ganz besondere Aufgabe. Einen Kommissar zu spielen, ist wie ein eigenes Fach mit einer eigenen Gesetzmäßigkeit. Wenn ich das Gefühl habe, dass man sich weiterentwickelt und die Drehbücher das auch liefern, kann ich mir vorstellen, das eine Weile zu machen - solange ich immer die Möglichkeit habe, die Vielfalt dieses Berufes auszuüben und auch die anderen Dinge zu machen, auf die ich Lust habe. 

    ZUR PERSON: Lucas Gregorowicz wurde 1976 in London geboren und wuchs in Polen und Bochum auf. Als Theaterschauspieler stand er unter anderem in der Ruhrgebietsstadt und in Wien auf der Bühne. Im Kino war er unter anderem in "Das Wunder von Bern" und in "Soul Kitchen" zu sehen. Fernsehrollen hatte er unter anderem in dem ZDF-Mehrteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" sowie in der ARD-Serie "Vorstadtweiber". dpa

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