Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Polizeiruf-Kritik: Ein Wunder, wenn dieser Polizeiruf 110 heute begeistert

Polizeiruf-Kritik

Ein Wunder, wenn dieser Polizeiruf 110 heute begeistert

    • |

    Die Reihe „Polizeiruf 110“ hat noch immer an ihrer Ostvergangenheit zu knabbern. Da helfen auch die meist überdurchschnittlichen Beiträge aus München mit dem großartigen Schauspieler Matthias Brandt nicht weiter. Der „Tatort“ macht auch einfach eine bessere Quote. Einem kleinen Wunder käme es gleich, wenn die neue Folge „Der Preis der Freiheit“ ein großes Publikum begeistern könnte.

    "Polizeiruf 110": Die Story des Polizeirufs heute ist zu dünn

    Aber dazu ist die Produktion des rbb von der Geschichte her, die in Swiecko bei Frankfurt/Oder spielt, einfach zu dünn. Die zweite Folge mit dem deutsch-polnischen Ermittlerduo Olga Lenski (Maria Simon) und Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) verzettelt sich in Spekulationen um eine Autoschieberbande – haben wir das nicht schon längst in die Klischeekiste gesteckt? – den rätselhaften Unfalltod einer jungen Polizistin und eine dubiose Bürgerwehr.

    Rätselhaft, weil die polnische Polizistin Opfer eines provozierten Crash-Unfalls wurde. Und so stellen sich einige Fragen: Warum saß der Streifenführer der Kollegin nicht mit im Wagen? Wohin ist der verletzte Unfallverursacher geflohen?

    "Polizeiruf 110" hat immer noch an Ostvergangenheit zu knabbern

    Wer jetzt als Leser die Konstellation nicht spannend findet, hat recht. Die Lenski und der Raczek haben sich dazu als Ermittlerpaar wenig zu sagen. Eine gewisse Chemie zwischen den beiden findet nicht statt. Schade drum.

    Es zeigt sich, dass grenzübergreifende Krimis schon aufgrund der kulturellen Wahrnehmung einen besonderen Anspruch haben, wenn sie funktionieren sollen. „Der Preis der Freiheit“ ist weit davon entfernt, ihn einzulösen. So wie es auch der Bodensee-Frau Klara Blum im „Tatort“ nie gelang, mit ihren eidgenössischen Kollegen was Tolles auf die Beine zu stellen.

    Der Leidtragende in „Der Preis der Freiheit“ ist Regisseur Stephan Rick, der die Tristesse einer ebenso schönen wie dem Verfall preisgegebenen brandenburg-polnischen Landschaft in überzeugende Bilder kleidet.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden