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Polizeiruf 110: Heute kein Tatort - die Kollegen vom Polizeiruf sind dran

Polizeiruf 110

Heute kein Tatort - die Kollegen vom Polizeiruf sind dran

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    Die Schauspieler Charly Hübner und Anneke Kim Sarnau - hier bei Dreharbeiten zur Folge "Familienleben". Heute sind die TV-Kommissare in der Folge "Liebeswahn" in der ARD zu sehen.
    Die Schauspieler Charly Hübner und Anneke Kim Sarnau - hier bei Dreharbeiten zur Folge "Familienleben". Heute sind die TV-Kommissare in der Folge "Liebeswahn" in der ARD zu sehen. Foto: Jens Büttner, dpa

    Die schlechte Nachricht für alle Freunde der ARD-Krimireihe zuerst: Heute gibt es keinen Tatort. Nachdem am vergangenen Sonntag gleich zwei neue Folgen zu sehen waren, steht heute gar kein

    Jetzt aber zur guten Nachricht: Natürlich bleibt der Sonntagabend im Ersten nicht krimi-frei. Heute ermitteln statt Ballauf, Schenk, Boerne, Leitmayr und Co. die Kollegen vom Polizeiruf in Rostock.

    Vergangene Woche gab es zwei Tatort-Folgen, heute gibt es keine

    Und die werden in ihren aktuellen Fall "Liebeswahn" tiefer hineingezogen als ihnen lieb sein dürfte. Nachdem der Köln-Tatort "Franziska" vor einer Woche aus Jugendschutzgründen auf 22 Uhr verschoben worden war, geht es auch im Polizeiruf heute recht brutal zu. Gleich zu Beginn dürfte der Film den Zuschauer eher an einen Horrorfilm als an einen Sonntagskrimi erinnern. Schmutzige Gänge und Kellergewölbe sind zu sehen.

    Im Halbdunkel ein gefesselter Mann in schmutziger Unterwäsche. Der Gefangene trägt einen eisernen Maulkorb, der die Zunge fixiert. Er befreit sich mit dem Mut der Verzweiflung. Vergebens. Eine schmale Gestalt mit Kapuzenmütze ist flinker, sie schneidet dem Fliehenden die Zunge heraus. Das Opfer kann sich gerade noch zu einem Taxi schleppen, im Wagen verblutet der Mann an der grausigen Verletzung in seinem Mund.

    Polizeiruf 110 statt Tatort: Viel zu tun für die Kommissare

    Genug zu tun also für die Kommissare Alexander Bukow (Charly Hübner) und Katrin König (Anneke Kim Sarnau). Die Ermittlungen führen die beiden in die SM-Szene der Hansestadt. Und auch im Privatleben von Bukow geht es drunter und drüber.

    Wissenswertes zum Tatort im Ersten

    Der Tatort im Ersten ist die beliebteste Krimireihe im deutschen Fernsehen.

    Der erste "Tatort" wurde 1970 ausgestrahlt. Er hieß "Taxi nach Leipzig" und wurde vom NDR produziert.

    Der Tatort läuft regelmäßig am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten. Er wechselt sich ab mit der Krimiserie "Polizeiruf 110".

    Im Mittelpunkt des Krimis stehen immer die jeweiligen Kommissare.

    Pro Jahr werden rund 35 Tatort-Folgen ausgestrahlt.

    Eine Tatort-Folge kostet rund 1,5 Millionen Euro.

    Bis heute wurden über 900 Tatort-Folgen im Ersten gesendet.

    Die beliebtesten Tatort-Ermittler sind aktuell Kommissar Thiel und Gerichtsarzt Boerne im Tatort aus Münster.

    Der berühmte Vorspann - ein laufender Mann, von dem man nur die Beine sieht - wurde 1970 im damaligen Flughafen München-Riem gedreht.

    Die Tatort-Titelmelodie urde 1970 von Klaus Doldinger komponiert und im Laufe der Jahre zweimal ein klein wenig verändert.

    Sechs Tatort-Folgen liegen bei der ARD im sogenannten Giftschrank. Sie werden wegen mangelnder Qualität, zu viel Brutalität oder missverständlicher Aussagen nicht mehr wiederholt.

    Die Ehe mit seiner Frau Vivian (Fanny Staffa) kriselt und er kann sich des Verdachts nicht erwehren, dass sie ihn betrügt. Als jedoch hunderte Rosen und anonyme Briefe vor der Haustür des Kommissars landen, sieht das Ganze eher nach Psychoterror und weniger nach Affäre aus.

    Drehbuchautor auch schon für den Tatort aktiv

    Dass der heutige Polizeiruf 110 immer wieder eher wie ein Horrorfilm oder Psychothriller daherkommt, ist dabei durchaus gewollt. Für Buch und Regie zeichnet in dem NDR-Krimi Thomas Stiller ("Zwölf Winter", "Tatort - Macht und Ohnmacht") verantwortlich. Er wollte zeigen, dass manche Menschen in der Parallelwelt ihres Liebeswahns leben - aber im Alltag ganz normal funktionieren und ihrem Beruf nachgehen.

    Zu den drastischen Szenen sagt er in einem Interview fürs Presseheft: "Ich habe vor Jahren mal eine Headline in einer Zeitung gelesen: 'Mann mit Gartenschere Zunge abgeschnitten.' So oder zumindest so ähnlich stand es da. So etwas bleibt dann lange in meinem Hirn kleben, und irgendwann findet es Eingang in meine Filme", sagt Stiller. Auch der US-Horrorfilm "Saw" aus dem Jahr 2004 habe ihn beeinflusst. Zugleich betont er: "Letztendlich sieht man ja eigentlich gar nichts. Die schlimmen Dinge finden nur im Kopf statt." shf/dpa

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