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Piusbrüder trotzen Papst: Wieder Priester geweiht

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Piusbrüder trotzen Papst: Wieder Priester geweiht

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    Piusbrüder trotzen Papst: Wieder Priester geweiht
    Piusbrüder trotzen Papst: Wieder Priester geweiht Foto: DPA

    In einem fast vierstündigen Gottesdienst erhob der Generalobere der Bruderschaft, Bischof Bernard Fellay, die Männer aus Schweden, Italien und Tschechien durch Handauflegung in den Priesterstand. Zur Weihe der 28, 37 und 62 Jahre alten Neupriester waren nach Angaben der Piusbrüder rund 2500 Anhänger der umstrittenen Traditionalisten in das Priesterseminar "Herz Jesu" nach Zaitzkofen nahe Regensburg in Bayern gekommen.

    Obwohl der Vatikan die Priesterweihen für unzulässig erklärte, hatten die ultrakonservativen Piusbrüder in Zaitzkofen bereits im Sommer 2009 Priester geweiht. Kritik an der diesjährigen Weihe wies der Leiter des Zaitzkofener Priesterseminars, Pater Stefan Frey, schon vorher auf einer Homepage der Piusbrüder zurück: "Solche Weihen gehören wesentlich zum Leben einer kirchlichen Gemeinschaft, und dieses Leben abzuwürgen, lag niemals in der Absicht des Heiligen Vaters." 

    Die abtrünnige Piusbruderschaft lehnt etliche Reformen der katholischen Kirche ab, darunter das Zweite Vatikanische Konzil. So halten die Piusbrüder an der tridentinischen Messe fest, bei der die Gebete in Latein gehalten werden, und lehnen die ökumenische Zusammenarbeit mit anderen Religionen ab.

    Mit einem Fernsehinterview im Zaitzkofener Priesterseminar hatte der britische Traditionalistenbischof Richard Williamson Anfang 2009 die gesamte katholische Kirche in die Krise gestürzt. Vor laufenden Kameras leugnete Williamson den Holocaust. Weil Papst Benedikt XVI. kurz nach Bekanntwerden des Interviews die Exkommunikation mehrer Piusbrüder und darunter auch Williamsons aufhob, geriet er ins Kreuzfeuer der Kritik.

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