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Pferdefleisch-Skandal: Pferdefleisch-Lasagne auch bei Kaiser's Tengelmann

Pferdefleisch-Skandal

Pferdefleisch-Lasagne auch bei Kaiser's Tengelmann

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    Das französische Unternehmen Comigel hat berichtet, an Kaiser's Tengelmann Fertiggerichte geliefert zu haben, die "durchgängig Anteile von Pferdefleisch" enthalten.
    Das französische Unternehmen Comigel hat berichtet, an Kaiser's Tengelmann Fertiggerichte geliefert zu haben, die "durchgängig Anteile von Pferdefleisch" enthalten. Foto: dpa

    Im  Pferdefleisch-Skandal geht nun auch die Supermarktkette Kaiser's Tengelmann fest davon aus, dass Tiefkühl-Lasagne der Eigenmarke A&P neben Rindfleisch auch Pferdefleisch enthalten hat. Der Hersteller  Comigel aus Frankreich habe seine Kunden am Donnerstag offiziell  informiert, dass die von ihm für seine Kunden hergestellten  Fertiggerichte "durchgängig Anteile von Pferdefleisch enthalten",  erklärte Raimund Luig, Sprecher der Geschäftsführung von Kaiser's  Tengelmann, am Freitag am Firmensitz in Mülheim an der Ruhr.

    Tengelmann will Schadenersatz fordern

    Deswegen gehe auch Kaiser's Tengelmann davon aus, dass seine  A&P-Lasagne "Pferdefleisch enthalten hat", obwohl das Unternehmen  selbst noch nicht über eigene Testergebnisse verfüge, erklärte  Luig. Kaiser's Tengelmann wolle "auf jeden Fall  Schadensersatzansprüche geltend machen". Das Unternehmen fühle sich  vom Lieferanten Comigel "getäuscht und betrogen".

    Kritik an deutschen Behörden für Umgang mit Skandal

    Pferdefleisch in Deutschland

    Pferdefleisch gilt in vielen Ländern Europas als Delikatesse. Besonders in Frankreich, Italien und Island ist der Verzehr nicht außergewöhnlich. Zum Teil werden besondere Schlachtfohlen gezüchtet.

    In Deutschland kommt Pferdefleisch eher selten auf den Teller.

    Im Jahr 2011 wurden in der Bundesrepublik nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 11 200 Pferde geschlachtet.

    Gegenüber dem Vorjahr war das zwar ein Anstieg von 16 Prozent, doch bleibt damit der Anteil von Pferden bei der Fleischerzeugung mit deutlich unter 0,3 Prozent verschwindend gering.

    In Deutschland bieten meist spezialisierte Rossschlachter Produkte aus dem Fleisch von Schlachtpferden an, seit einer Gesetzesänderung in den 90er Jahren sind aber auch andere Fleischereien dazu berechtigt.

    Hierzulande wird Pferdefleisch vor allem als Grillwurst, Gulasch oder Roulade konsumiert.

    Auch für den traditionellen Rheinischen Sauerbraten wird in der authentischen Zubereitung nicht Rindfleisch, sondern das deutlich zartere und fettärmere Pferdefleisch verwendet.

    Ernährungsexperten geben den Fettgehalt von magerem Pferdefleisch mit 3 Prozent gegenüber 6 Prozent beim Rind an. Bei fettem Fleisch sind es 16 zu 31 Prozent. 100 Gramm Pferdefleisch enthalten etwa 3,5 Milligramm Eisen, bei der gleichen Menge Rindfleisch sind es nur 1,9 Milligramm.

    Luig kritisierte auch die deutschen Behörden für den Umgang mit  dem Skandal. Es habe "viel zu lange gedauert", bis durch die  offiziellen Warnsysteme klar geworden sei, dass auch Deutschland  von dem Skandal betroffen ist, erklärte Luig. Zwar gebe es ein  europäisches Schnellwarnsystem. Jedoch zeige der Pferdefleisch-Skandal, dass die Zusammenarbeit der betroffenen  Länder "deutlich verbesserungswürdig" sei.

    Frankreich wusste früher: Comigel verarbeitete Pferdefleisch

    Frankreich sei schon vor dem 6. Februar bekannt gewesen, dass Comigel Pferdefleisch verarbeitet habe. Lebensmitteleinzelhändler jedoch seien nicht  informiert worden.

    Kaiser's Tengelmann hatte am 6. Februar vorsorglich die  Fertiglasagne der Eigenmarke A&P aus dem Sortiment genommen. Dies  war zum Beginn dieser Woche bekannt geworden. In dieser Woche  nahmen die Supermarktketten Real und Edeka Tiefkühllasagne aus den  Regalen, weil in Proben Anteile von Pferdefleisch festgestellt wurden. AFP, AZ

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