Der Leichnam des 36-jährigen Chilenen Gustavo Castillo Gaete sei in einem verlassenen Haus in Cusco entdeckt worden, teilte die Polizei am Mittwoch (Ortszeit) in der Andenstadt mit. Der Leichnam hing den Angaben zufolge an einem Seil. Dass es sich möglicherweise um Suizid handelte, bestätigte die Polizei jedoch zunächst nicht.
In den vergangenen Tagen hatte die Polizei in Chile im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Ritualmord an dem Säugling sieben Mitglieder der Sekte festgenommen. Nach dem Sektenchef, der sich "Antares de la luz" (Antares des Lichts) nannte, wurde gefahndet. Er soll der Vater des geopferten Babys gewesen sein. Die Mutter des Babys, die zu den Festgenommenen gehört, sagte den Ermittlern, es sei stets klar gewesen, dass ihr Kind getötet werden sollte.
Chile: Baby bei lebendigem Leib verbrannt
Das Neugeborene soll im November in einer rituellen Zeremonie auf einem Bauernhof in der Gemeinde Quilpué, etwa 110 Kilometer westlich der Hauptstadt Santiago de Chile, bei lebendigem Leib verbrannt worden sein. Das Ritual soll dazu gedient haben, das Ende der Welt abzuwenden.
Die Mitglieder der Sekte sind bekannt dafür, ein halluzinogenes Getränk zu sich zu nehmen. Nach Angaben der chilenischen Polizei kontrollierte der Sektenführer seine Anhänger und unterhielt sexuelle Beziehungen mit fünf Frauen der Gruppe. Als eine von ihnen schwanger wurde, sperrte er sie monatelang ein und überzeugte sie von der Tötung des Kinds. afp