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Perm: Zahl der Toten steigt auf 136

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Perm: Zahl der Toten steigt auf 136

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    Perm: Zahl der Toten steigt auf 136
    Perm: Zahl der Toten steigt auf 136 Foto: DPA

    Noch immer würden knapp 100 Verletzte in Kliniken behandelt. Als bisher ranghöchster Politiker bot der Permer Gebietsgouverneur Oleg Tschirkunow wegen der Versäumnisse beim Brandschutz seinen Rücktritt an. In der Hauptstadt Moskau droht den angesagtesten Clubs nach Kontrollen der Feuerwehr die Schließung. In Häusern wie "Ikra", "B2" und "Totschka", in denen auch immer wieder deutsche Bands gastieren, würden Notausgänge und Feuerlöscher fehlen.

    In Perm erhoben die Ermittler weitere Vorwürfe gegen die Betreiber des Lokals, in dem es in der Nacht zu Samstag nach einer Feuershow zur schwersten Brandkatastrophe des Landes seit dem Ende der Sowjetunion gekommen war. Grundriss-Zeichnungen des Clubs seien gefälscht gewesen, sagte ein Behördensprecher.

    Die eingezeichneten Notausgänge waren den Angaben zufolge in Wirklichkeit zugemauert gewesen. Zudem seien bei einer illegalen Renovierung leicht entflammbare Materialien eingebaut worden. Gebietsgouverneur Tschirkunow sagte, er wolle einer objektiven Untersuchung nicht im Wege stehen. Zuvor waren bereits die Regierung der Region und der Bürgermeister der Stadt zurückgetreten.

    Gegen drei Manager des Nachtclubs und den Chef einer Pyrotechnik- Firma, die in Untersuchungshaft sitzen, wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Ihnen drohen jeweils sieben Jahre Haft. Bei der panischen Flucht durch den einzigen Ausgang waren viele Gäste zu Tode getrampelt worden oder erstickt. Auch der Pächter des Lokals in der Stadt am Ural rund 1400 Kilometer östlich von Moskau kam ums Leben.

    In Russland verursacht Schlamperei bei Sicherheitsbestimmungen immer wieder Unfälle mit vielen Toten. Erst am Vortag hatte eine Duma-Kommission Versäumnisse des Betriebspersonals für die Havarie im größten russischen Wasserkraftwerk Sajan-Schuschenskoje in Sibirien mit 75 Toten im August verantwortlich gemacht.

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