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Parkland: Schulmassaker von Florida: Was über den Täter bekannt ist

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Schulmassaker von Florida: Was über den Täter bekannt ist

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    Schüler verlassen mit erhobenen Händen das Schulgelände.
    Schüler verlassen mit erhobenen Händen das Schulgelände. Foto: Mike Stocker/South Florida Sun-Sentinel/AP, dpa

    Der Mann, der an der Marjory Stoneman Douglas Highschool eins der schlimmsten Massaker in der jüngeren Geschichte der USA verursachte, ist selbst ein ehemaliger Schüler des Hauses, an dem Jugendliche von der 9. bis zur 12. Jahrgangsstufe lernen. Nikolas C. war nach Angaben der Polizei aus disziplinarischen Gründen der Schule verwiesen worden, wie Sheriff Scott Israel berichtete. Ob dieser Ausschluss ein Motiv für die Tat war, müssen erst die Vernehmungen ergeben.

    Nikolas C. war selbst Schüler der Highschool

    Auf Fotos sieht er weit jünger aus als 19 Jahre – ein unauffälliger Typ mit braunem kurzem Haar, buschigen Augenbrauen und leicht abstehenden Ohren. Nikolas C. hatte den Angaben zufolge am Valentinstag den Feueralarm an der Schule ausgelöst, damit möglichst viele Schüler auf die Gänge strömen. Unter einer Gasmaske geschützt habe er Rauchbomben gezündet und dann das Feuer auf die fliehenden Schüler und Lehrer eröffnet, sagte Senator Bill Nelson. Nach seiner Tat versuchte er im Kreis der Schüler zu fliehen. Es gelang der Polizei, ihn festzunehmen. Anschließend wurde er mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert.

    Ein früherer Mitschüler des Tatverdächtigen sagte dem Lokalsender WSVN-7, Nikolas C. sei "problematisch" gewesen und habe viel über Waffen gesprochen. Andere Schüler berichten, er habe ihnen außerdem Waffen gezeigt. Der Mathematiklehrer Jim Gard, einer von 129 Pädagogen an der Marjory Stoneman Douglas Highschool, sagte der Zeitung Miami Herald, der Tatverdächtige sei zuvor als mögliche Gefahr für seine Mitschüler bezeichnet worden. "Im vergangenen Jahr wurden wir darüber informiert, dass er das Schulgelände nicht mit einem Rücksack betreten durfte." Er habe Schüler bedroht.

    Sicherheitsbehörden finden "sehr, sehr beunruhigend" Beiträge im Netz

    Viel ist noch nicht über den Täter bekannt, als US-Präsident Donald Trump bereits eine psychische Störung als Grund für das Schulmassaker nahegelegt. Es gebe dafür sehr viele Anzeichen, twitterte Trump, der Schütze sei früher schließlich wegen schlechten Benehmens von der Schule geflogen. Nachbarn und Mitschüler hätten gewusst, dass der junge Mann "ein großes Problem" sei.

    Die Sicherheitsbehörden haben bereits kurz nach dem Attentat begonnen, seine Websites und Beiträge in sozialen Netzwerken zu rastern. Darunter gebe es einige "sehr, sehr beunruhigende" Beiträge. Die Bundespolizei FBI unterstützt inzwischen die Ermittlungen.

    USA: Die schlimmsten Schießereien der vergangenen Jahre

    18. Mai 2018: Bei einer Schießerei in der Santa Fe High School im US-Bundesstaat Texas werden zehn Menschen getötet. Nach Polizeiangaben eröffnet ein 17 Jahre alter Schüler das Feuer auf Klassenkameraden. Unter den Todesopfern sind neun Schüler. Weitere zehn Menschen werden verletzt, einige von ihnen schwer - unter ihnen auch zwei Polizisten.

    14. Februar 2018: Ein 19-jähriger Ex-Schüler dringt am Valentinstag in in die Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland ein und eröffnet das Feuer: 17 Menschen sterben.

    5. November 2017: Mitten im Gottesdienst in einer Baptistenkirche in Texas hat ein Angreifer 26 Menschen getötet und rund 20 weitere verletzt. Das Blutbad von Sutherland Springs reiht sich ein in eine ganze Serie grausamer Schusswaffenangriffe in den USA, bei denen allein in den vergangenen 20 Jahren dutzende unschuldige Menschen getötet wurden.

    1. Oktober 2017:  In Las Vegas feuert ein Heckenschütze aus einem Fenster im 32. Stockwerk eines Hotels auf Besucher eines Countrymusik-Festivals. Der 64-jährige Stephen Paddock tötet 58 Menschen und verletzt rund 550 weitere, bevor er sich selbst erschießt. Es ist das schlimmste Blutbad in der jüngeren US-Geschichte. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamiert die Tat für sich, die Polizei bezweifelt aber Kontakte Paddocks zum IS.

    12. Juni 2016:  Der 29-jährige Omar Mateen eröffnet im Juni 2016 das Feuer auf die Gäste des Homosexuellen-Clubs "Pulse" in Orlando im Bundesstaat Florida. Er tötet 49 Menschen und verletzt 68 weitere, bevor die Polizei ihn erschießt. Während der dreistündigen Geiselnahme bekannte sich der Täter in Anrufen bei der Polizei zum IS, dieser reklamierte anschließend die Tat für sich.

    2. Dezember 2015:  Ein US-Bürger pakistanischer Abstammung und seine Frau erschießen im Dezember 2015 während einer Weihnachtsfeier seines Arbeitgebers in einem Behindertenzentrum im kalifornischen San Bernardino 14 Menschen, 22 weitere werden verletzt. Stunden später erschießt die Polizei die beiden Muslime. Sie hatten sich zuvor im Internet radikalisiert.

    16. September 2013: In einem Kommandozentrum der US-Marine in der Hauptstadt Washington erschießt ein ehemaliger Reservist zwölf Menschen, ehe er bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet wird. Er war wegen psychischer Probleme schon vorher aufgefallen.

    20. Juli 2012:  In einem Kino in Aurora im US-Bundesstaat Colorado eröffnet ein 24-jähriger Mann während der Premiere des neuen "Batman"-Films das Feuer. Zwölf Menschen werden getötet und 70 verletzt. Der Amokläufer wird festgenommen und zu lebenslanger Haft verurteilt.

    14. Dezember 2012:  Ein 20-jähriger Mann mit schweren psychischen Problemen schießt in der Sandy-Hook-Grundschule von Newtown um sich, er tötet 20 Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren sowie sechs Erwachsene. Zuvor hatte er bereits seine Mutter getötet. Nach den Bluttaten nimmt er sich das Leben.

    5. November 2009:  Ein Militärpsychiater schießt auf dem US-Militärstützpunkt Fort Hood in Texas um sich. Der Mann mit palästinensischen Wurzeln tötet 13 Menschen und verletzt 42, bevor er festgenommen wird.

    3. April 2009:  Ein vietnamesischer Immigrant erschießt in einem Zentrum für Einwanderer der Stadt Binghamton im Bundesstaat New York 13 Menschen, bevor er sich selbst tötet.

    16. April 2007: Bei einem Amoklauf an der US-Hochschule Virginia Tech in Blacksburg erschießt ein 23-jähriger Student 27 Studenten und fünf Lehrer, dann tötet er sich selbst.

    20. April 1999:  An der Columbine High School in Littleton im Bundesstaat Colorado erschießen zwei schwarz gekleidete und vermummte Jugendliche zwölf Mitschüler und einen Lehrer. Danach begehen sie Suizid.

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