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Parkinson: Ottfried Fischer spricht über seine Krankheit

Parkinson

Ottfried Fischer spricht über seine Krankheit

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    Schauspieler Ottfried Fischer
    Schauspieler Ottfried Fischer Foto: DPA

    Hamburg (dpa) - Der Kabarettist und Schauspieler Ottfried Fischer (55) geht locker mit seiner Parkinson-Erkrankung um. "Ich versuche, meine Krankheit zu ignorieren, wo es geht", sagte der TV-Star ("Bulle von Tölz") der "Bild am Sonntag".

    Die Krankheit habe ihn aber dennoch verändert. "Ich freue mich wieder mehr über Zuspruch und über Menschen, die auf mich zukommen. Zuvor war ich öfter und schneller genervt. Seit meiner Diagnose schätze ich das Leben mehr. Und das, was ich mache. Ich freue mich auch, wenn das den Leuten gefällt." Die unheilbare Schüttellähmung sei ein "Entschleunigungsprozess" für sein Leben: "Was nicht nur schlecht ist, was aber ohne Parkinson schöner wäre."

    Fischer hatte seine Erkrankung Anfang Februar 2008 bekanntgemacht. Bereits kurz danach hatte er beim Münchner Aschermittwoch der Kabarettisten einen humorvollen und offensiven Umgang mit seiner Krankheit bewiesen, als er witzelte: "Keine Angst, ich mach keine Schüttelreime."

    "Ich will den Leuten, mit denen ich zu tun habe ­ sei es privat oder beruflich ­ die Befangenheit nehmen." Fischer erklärte: "Das Zittern tritt nicht bei jedem Parkinsonkranken auf. Ich habe zum Beispiel fast keinen Tremor. Ich merke die Krankheit eher beim Gehen und beim längeren Stehen, ich muss mich ständig neu koordinieren."

    Die Krankheit zeige sich besonders in ruhigen Momenten: "Wenn ich nichts tue, habe ich das Gefühl, dass sich der Parkinson ein bisschen mehr bemerkbar macht. Bei der Arbeit zieht er sich komischerweise zurück. Meine Kabarettauftritte sind fast ein Elixier. Das baut mich unter dem Strich mehr auf, als es mich anstrengt."

    Alles in allem versuche er, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen: "Ich darf entschleunigt sein, denn die Leute wissen, dass ich krank bin. Dadurch habe ich die Freiheit, langsamer zu sein." Er stelle jetzt manchmal sogar fest, dass er seine eigenen Vorgaben trotz Verlangsamung schneller erfülle als früher, als er sich selbst straffe Zeitpläne machte.

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