Während Experten noch damit beschäftigt sind, die durch den verheerenden Brand an der Pariser Kathedrale Notre-Dame entstandenen Schäden zu begutachten, hat eine für die Sanierung zuständige Baufirma ein Fehlverhalten seiner Mitarbeiter eingeräumt.
Rauchverbot in Notre-Dame missachtet: Firma räumt Fehler ein
Die französische Gerüstbaufirma Le Bras Frères bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass einige Mitarbeiter während der Renovierung das strikte Rauchverbot, das in der Kathedrale Notre-Dame galt, missachtet haben.
Die Firma hatte unter anderem an dem 93 Meter hohen Spitzturm der Kathedrale ein Gerüst aufgebaut, um diesen zu sanieren. Der Turm stürzte bei dem Großbrand am 15. April ein. Dass es einen Zusammenhang zwischen den rauchenden Mitarbeitern und dem Brand gebe, bestreitet das Unternehmen jedoch vehement. „In keinem Fall kann ein schlecht ausgedrückter Zigarettenstummel Ursache des Brandes von Notre-Dame sein", sagte ein Sprecher der Gerüstbaufirma der AFP.
Ursache für Brand von Notre-Dame in Paris ist noch unbekannt
Gleichzeitig warb der Sprecher des Unternehmens um Verständnis für die Arbeiter, die das Rauchverbot in Notre-Dame missachtet haben. Der Weg über das Gerüst nach unten sei schließlich schwierig. Die Ursache für den Brand der Kathedrale ist nach wie vor unbekannt.
Die Satire- und Investigativzeitung Le Canard enchaîné brachte auch einen Kurzschluss an den Elektromotoren eines Gerüst-Aufzugs als Brandursache ins Spiel. Doch auch diese Hypothese sei falsch, sagte der Sprecher der Gerüstbaufirma der AFP.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will die schwer beschädigte Kathedrale Notre-Dame innerhalb der kommenden fünf Jahre wieder aufbauen - entgegen einiger Expertenmeinungen. Das Pariser Wahrzeichen solle dann noch schöner als vorher sein, sagte Macron. Bis der Wiederaufbau der Kathedrale beginnen kann, schützt eine riesige Plane das Bauwerk vor Regen. (AZ)
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