Großfahndung im pazifischen Inselstaat Papua-Neuguinea. Dort ist 49 Häftlingen gelungen aus einem Gefängnis in der östlichen Provinz Madang auszubrechen. Einer der Entflohenen ist der als "Schwarzer Jesus" bekannte Sektenführer Stephen Tari, wie der australische Fernsehsender ABC am Sonntag berichteten.
"Schwarzer Jesus": Vergewaltiger und Kannibale
Er saß wegen der Vergewaltigung mehrerer Mädchen in Haft und steht zudem unter Kannibalismus-Verdacht.
Tari sei eine Gefahr für die Frauen im Land und müsse gefasst werden, sagte der Polizeichef der Provinz, Jacob Bando, dem TV-Sender. Auch die anderen Entflohenen seien sehr gefährlich und möglicherweise bewaffnet, warnte er. Nach Angaben der Gefängnisverwaltung war den Häftlingen bereits am Donnerstag die Flucht gelungen. Sie nutzten demnach einen unbeobachteten Moment während des Schichtwechsels der Wärter aus.
Die Sekte soll auch den Kannibalismus praktiziert haben
Tari war 2010 wegen der Vergewaltigung von Mädchen verurteilt worden, die zu seiner Sekte gehörten. Die Gruppierung zählte damals mehrere tausend Anhänger, Tari selbst umgab sich mit einer Gruppe bewaffneter Leibwächter. Nach der Festnahme des Anführers wurden Vorwürfe laut, dass die Sekte Kannibalismus praktiziere und rituelle Blutopfer darbringe.
Im verarmten Papua-Neuguinea sind der Glaube an schwarze Magie und Hexerei verbreitet, auch Kannibalismus kommt immer wieder vor. Im vergangenen Jahr wurden mehrere Dutzend Menschen festgenommen, die Mitglieder einer kannibalistischen Sekte gewesen sein sollen. Ihnen wurde vorgeworfen, mindestens sieben Menschen getötet und teilweise gegessen zu haben. dpa