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Papst-Wahl: Kandidatenkarussel: Kardinäle bereiten das Konklave vor

Papst-Wahl

Kandidatenkarussel: Kardinäle bereiten das Konklave vor

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    Kandidatenkarussel: Kardinäle bereiten das Konklave vor
    Kandidatenkarussel: Kardinäle bereiten das Konklave vor

    Im Vatikan laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Wer wird der neue Papst? Das Karussell der Kandidaten nimmt weiter Fahrt auf.

    Manche kamen zu Fuß, eingehakt bei einem Mitarbeiter oder in kleinen Gruppen ins Gespräch vertieft. Die meisten Kardinäle ließen sich aber chauffieren. Zusammengetrommelt von Kardinalsdekan Angelo Sodano strömen die Purpurträger aus aller Welt zu ihrem mit Spannung erwarteten Treffen im Vatikan. Nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. müssen sie die laufenden Amtsgeschäfte der Weltkirche erledigen, vor allem aber die Wahl eines Nachfolgers vorbereiten. Eine Menge Redebedarf gibt es auch, nach dem außergewöhnlichen Schritt des Joseph Ratzinger und den Krisen der vergangenen Jahre.

    Vor der Papst-Wahl gibt es für die Kardinäle viel zu klären

    So plädiert mancher Kardinal dafür, jetzt nichts zu überstürzen. Man hat doch immerhin bis Ostern noch viel Zeit, einen neuen Pontifex zu küren. Und zunächst fehlten auch noch ein Dutzend Papst-Wähler.

    Das ist der Vatikan

    Der Vatikan (amtlich Vatikanstadt) ist eine Absolute Wahlmonarchie Der Papst ist als Bischof von Rom ex officio Staatsoberhaupt.

    Der Vatikan ist eine Enklave innerhalb des Stadtgebiets Roms. Seine Fläche beträgt 0,44 Quadratkilometer.

    Amtssprache ist Italienisch und Latein. Bei der Schweizergarde ist auch Deutsch offizielle Sprache.

    Die Flagge besteht aus zwei nebeneinander angeordneten Feldern – eines in Gelb, eines in Weiß. Das weiße Feld trägt die Päpstliche Tiara (Krone) und die gekreuzten Schlüssel.

    Nationalfeiertag ist der Jahrestag der Papstwahl, unter Benedikt XVI. der 19. April.

    Die Nationalhymne wurde von Charles Gounod komponiert. 1993 gab es dafür einen neuen lateinischen Text: „Glückliches Rom, edles Rom, du bist Sitz des Petrus, der in dieser Stadt sein Blut vergoss und dem die Schlüssel des Himmelreiches übergeben wurden.“

    Die Schweizergarde sorgt seit 1506 für die Sicherheit des Papstes und ist mit ihren 110 Mann die kleinste und zugleich älteste Armee der Welt. Zudem gibt es eine Vatikan-eigene Polizei, den Corpo della Gendarmeria.

    Der Vatikan verfügt über einen Bahnhof und einige hundert Meter Schienenstrecke, die aber fast ausschließlich für den Transport von Gütern genutzt wird. Zudem gibt es rund 50 Straßen sowie einen Hubschrauberlandeplatz.

    Die Vatikanstadt besitzt ein eigenes Münzrecht und gibt auch eigene Briefmarken heraus, die bei Sammlern sehr begehrt sind. Der Euro ist die offizielle Währung. Das Metallgeld wird beim italienischen Münzamt geprägt.

    Grundlage für die Entstehung des Staates „Vatikanstadt“. Sie wurden am 11. Februar 1929 zwischen dem Heiligen Stuhl und Italiens faschistischem Diktator Benito Mussolini unterzeichnet. Das Abkommen sichert die Eigenständigkeit der Vatikanstadt

    Zahlreiche Schaulustige und Journalisten empfingen die Kardinäle, in deren Verantwortung es liegt, einen aus ihren Reihen auf den Stuhl Petri zu heben. Die deutschen Kardinäle Reinhard Marx und Walter Kasper waren unter den ersten, die bei sonnigem Wetter zu dem Eröffnungstreffen kamen. Der ehemalige Ökumene-Verantwortliche Kasper gehört zu denjenigen, die den Ruf nach einem womöglich bereits auf den 11. März vorgezogenen Konklave nicht gern hören. Jedenfalls sollten sich die wichtigsten Berater eines Papstes in dieser Woche zunächst einmal die Zeit nehmen, ihrer Kirche der 1,2 Milliarden Gläubigen den Puls zu fühlen. In Rom rechnen viele damit, dass Sodano erst gegen Mitte der Woche über den

    Die Kleider sind bereits fertig - in drei Größen

    "Wir sind dabei, uns kennenzulernen, uns näherzukommen, dieses Treffen ist notwendig", sagte der französische Kardinal Philippe Xavier Ignace Barbarin nach der ersten Sitzung. Der Neapolitaner Crescenzio Sepe wollte sich vor den Medien gar nicht äußern und meinte nur scherzhaft: "Ich erinnere mich an nichts."

    Des Papstes neue Kleider sind derweil schon fertig - in drei Größen, weil ja noch nicht feststeht, welche Statur Benedikts Nachfolger haben wird. In der Auslage der kirchlichen Schneiderei Lorenzo Gammarelli im historischen Zentrum Roms können die Gewänder aus weißer Baumwolle jetzt bewundert werden. Auch die Mozzetta, ein Schulterumgang aus rotem Samt, gesäumt mit weißem Pelz, sowie ein Paar Schuhe aus rotem Leder sind zu sehen. Fehlt nur noch derjenige, der sich damit dann der Menge der Gläubigen zeigen darf.

    Die Sixtinische Kapelle ist noch nicht fertig

    Aber soweit ist Rom noch nicht. Auch die Sixtinische Kapelle, historischer Ort der Papst-Wahl, ist noch nicht hergerichtet und sogar weiterhin für Besucher der Vatikanischen Museen offen.

    Das Karussell der Dutzenden Kandidaten für den Papststuhl nimmt unterdessen Fahrt auf. "Der nächste Papst kann jeder Couleur sein", findet der portugiesische Kardinal José Saraiva Martins - und reiht sich damit in die Reihe derer ein, denen die Herkunft von Kandidaten mit dem richtigen "Profil" unwichtig ist.

    Universell ist die katholische Kirche, besonders stark wächst sie in der südlichen Hemisphäre, weshalb selbst der italienische Kardinal Giovanni Lajolo sehr wohl an einen "außereuropäischen Papst" denkt. Zwar stellen die Europäer die Mehrheit der Kardinäle im Konklave. Gerade die Italiener aber hätten nach den jüngsten Affären um Macht, Intrigen und Korruption kaum noch Chancen, spekuliert "La Repubblica". Papstwahlen haben ihre besondere Dynamik, und die müssen die Purpurträger erst einmal gemeinsam in Gang bringen. dpa

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