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Papst Franziskus: Papst prangert bei Philippinen-Besuch soziale Ungleichheit an

Papst Franziskus

Papst prangert bei Philippinen-Besuch soziale Ungleichheit an

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    Papst Franziskus ist derzeit auf einem Besuch auf den Philippinen.
    Papst Franziskus ist derzeit auf einem Besuch auf den Philippinen. Foto: Ted Aljibe afp

    Bei seinem Besuch auf den Philippinen hat Papst Franziskus "skandalöse" soziale Ungleichheiten angeprangert. Zudem kritisierte das Oberhaupt der katholischen Kirche die weit verbreitete Korruption in dem südostasiatischen Inselstaat. Die

    Um den Armen zu helfen, müsse vor allem die Korruption bekämpft werden, forderte Franziskus. Alle Menschen "auf jeder Ebene der Gesellschaft" müssten "jede Form der Korruption" ablehnen. Gerade Politiker müssten besonders ehrlich und integer sein und das Wohlergehen aller im Blick haben.

    Papst Franziskus: Fesseln der Ungerechtigkeit und Unterdrückung sprengen

    Die "große biblische Tradition" verpflichte "alle Völker" dazu, "auf die Stimme der Armen zu hören", sagte der 78-Jährige, der am Donnerstag von hunderttausenden Anhängern begeistert in Manila empfangen worden war. "Sie verlangt von uns, die Fesseln der Ungerechtigkeit und der Unterdrückung zu sprengen, die zu eklatanten und wirklich skandalösen sozialen Ungleichheiten führen."

    Das ist Papst Franziskus

    Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Argentinien geboren.

    Sein Vater war Bahnangestellter in der argentinischen Hauptstadt. Dort ging er auf eine technische Schule, die er als Chemie-Techniker absolvierte.

    Mit 21 Jahren ging Bergoglio ins Priester-Seminar.

    Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte Bergoglio Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen.

    Der Jesuit übernahm 1998 die Erzdiözese von Buenos Aires und wurde 2001 zum Kardinal berufen. 

    2001 wurde Jorge Mario Bergoglio zum Kardinal berufen. 

    In den letzten Jahren kollidierte Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisierte Korruption und Armut, außerdem wandte er sich gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.

    Bergoglio wurde in der Vergangenheit der "Kardinal der Armen" genannt.

    Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging Jorge Mario Bergoglio in die neue Papstwahl eher als Außenseiter unter den Favoriten.

    Im fünften Wahlgang wurde Bergoglio dann zum neuen Papst gewählt.

    Bergoglio nennt sich als Papst Franziskus.

    Franziskus ist der erste Südamerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.

    Mit dem Namen erinnert der Argentinier an Franz von Assisi (um 1181-1226), einen der meistverehrten Heiligen überhaupt.

    Bereits in den ersten Monaten nach seiner Wahl zeigt sich Franziskus als Reformer. Er will nach eigener Aussage eine Kirche, in der auch die Armen, Schwachen und Unterdrückten Platz haben.

    Zuvor war der Papst vom philippinischen Präsidenten Benigno Aquino empfangen worden. Aquino hatte die Präsidentschaftswahl 2010 mit dem Versprechen gewonnen, die weit verbreitete Korruption zu bekämpfen. Er ließ unter anderem seine Vorgängerin und mehrere Senatoren wegen Korruptionsvorwürfen festnehmen. Kritiker werfen ihm allerdings vor, nur gegen seine Gegner vorzugehen.

    Auf den Philippinen, wo die katholische Kirche über eine glühende Anhängerschaft verfügt, leben rund 25 Millionen Menschen, die von 60 Cent pro Tag oder weniger leben - das ist ein Viertel der Bevölkerung. Rund 80 Prozent der 100 Millionen Einwohner der früheren spanischen Kolonie sind Katholiken. Sie sind für ihre tiefe Gläubigkeit bekannt.

    Papst feierte Messe in der Kathedrale von Manila

    Nach dem Empfang im Präsidentenpalast feierte Franziskus eine Messe in der Kathedrale von Manila. Am Samstag ist ein Gottesdienst in der besonders schwer vom Taifun "Haiyan" betroffenen Stadt Tacloban. Dort wird der Papst auch Überlebende des Wirbelsturms treffen, dem im November 2013 mehr als 6000 Menschen zum Opfer gefallen waren.

    Höhepunkt des Besuchs ist eine Freiluftmesse am Sonntag in einem Park von Manila, zu der sechs Millionen Gläubige erwartet werden. Sollte diese Zahl tatsächlich erreicht werden, würde sie den bisherigen Weltrekord übertreffen, der 1995 am selben Ort während eines Besuchs von Johannes Paul II. erreicht wurde.

    Vor den Philippinen hatte der Papst Sri Lanka besucht und nach dem jahrzehntelangen Bürgerkrieg in dem Land zu Toleranz und Versöhnung aufgerufen. Zu einer Messe in Colombo kamen eine Million Menschen. afp/AZ

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