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Papst-Ernennung: Neuer Kardinal lehrte lange in Augsburg

Papst-Ernennung

Neuer Kardinal lehrte lange in Augsburg

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    Marx wird Kardinal.
    Marx wird Kardinal. Foto: DPA

    Papst Benedikt XVI. ernennt zwei neue deutsche Kardinäle. Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, wird Purpurträger, kündigte Benedikt am Mittwoch in Rom an.

    Auch der ehemalige Chefhistoriker der Kurie, der Bamberger Diözesanpriester Walter Brandmüller, soll in den höchsten Rang - nach dem Papst - erhoben werden. Er ist eng mit Schwaben verbunden: 1969 wurde Brandmüller an die damalige Philosophisch-Theologische Hochschule Dillingen berufen und lehrte nach deren Auflösung 1971 bis zu seiner Emeritierung 1997 als Ordinarius für Neuere und Mittelalterliche Kirchengeschichte an der Universität Augsburg.

    Die Zeremonie der Ernennung, das Konsistorium, wird für den 20. November im Vatikan vorbereitet. Insgesamt ernennt das katholische Kirchenoberhaupt 24 neue Kardinäle von vier Kontinenten.

    Der 57-jährige Marx wird damit drei Jahre nach seiner Ernennung zum Erzbischof auch zum Kardinal erhoben. In der Kardinalswürde sehe er eine "große Herausforderung", sagte der Nachfolger von Joseph Ratzinger als Erzbischof von München und Freising in einer ersten Reaktion. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, gratulierte Marx zu seiner Ernennung. Im Gegensatz zu Marx ist der 81-jährige Brandmüller bei einer eventuellen Papstwahl nicht mehr wahlberechtigt. Die Zahl der deutschen Kardinäle erhöht sich auf neun, von denen sechs bei einer Papstwahl mit von der Partie wären.

    Die neuen Kardinäle kommen aus Afrika und Asien, Nord- und Südamerika sowie aus Europa. Neben Purpurträgern aus Deutschland, Italien und Polen wird der Leiter des Päpstlichen Einheitsrates, der Schweizer Kurt Koch, Kardinal. Er hatte in diesem Jahr den deutschen Kurienkardinal Walter Kasper auf dieser wichtigen Position abgelöst.

    Von den 24 neuen Kardinälen sind 20 unter 80 Jahre alt, sie könnten also einen neuen Papst mitwählen. Ohne das Konsistorium im November wäre die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle zum Januar 2011 auf 101 abgesunken. Benedikts Vorgänger Paul VI. hatte zwar im Jahr 1968 festgelegt, dass die Höchstzahl der wahlberechtigten Kardinäle nicht über 120 betragen dürfe. Das wird aber auch als eine Soll-Regel verstanden. Es steht dem Papst frei, mehr Kardinäle zu ernennen. Mit den jüngsten Ernennungen gibt es nun 121 wahlberechtigte Kardinäle.

    "Mit Freude gebe ich bekannt, dass am kommenden 20. November ein Konsistorium stattfinden wird, in dem neue Mitglieder in das Kardinalskollegium aufgenommen werden", kündigte Benedikt während der Generalaudienz die schon länger erwartete Versammlung an. Benedikt erhebt zum dritten Mal in seinem Pontifikat neue Purpurträger. Erst mit dieser Vollversammlung der Kardinäle erlangt die Ernennung der Kardinäle Rechtswirksamkeit. Sie erhalten während dieser Feier von Benedikt ihr Ernennungsdekret und das rote Birett als Kopfbedeckung.

    Kardinäle sind die höchsten Würdenträger nach dem Papst und dessen wichtigste Ratgeber und Mitarbeiter. Sie haben dabei nicht nur das exklusive Wahlrecht, sondern wählen den Papst traditionell auch aus ihren eigenen Reihen - obwohl auch Kandidaten von außen möglich sind. dpa/AZ

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