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Papst Benedikt besucht das Erdbebengebiet

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Papst Benedikt besucht das Erdbebengebiet

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    Papst Benedikt besucht das Erdbebengebiet
    Papst Benedikt besucht das Erdbebengebiet Foto: DPA

    Unter den Menschen, die den Papst begrüßten, waren auch der Erzbischof der geschundenen Abruzzen-Hauptstadt L'Aquila, Giuseppe Molinari, und der Chef des italienischen Zivilschutzes, Guido Bertolaso. Bei dem Erdbeben am 6. April hatten 294 Menschen ihr Leben verloren. Zwei weitere kamen bei Nachbeben und Wiederaufbauarbeiten um. In den Zeltstädten der Bebenregion leben derzeit etwa 65 500 Obdachlose.

    "Der Papst hat uns Mut und Kraft gegeben", sagten viele auf den schlammigen Straßen des kleinen Dorfes Onna, nachdem der Papst bereits Richtung L'Aquila weitergefahren war. "Ich bin hier zu Euch in diese wunderschöne und geschundene Gegend gekommen, die im Moment großes Leid und Not erlebt, um Euch alle zu umarmen", hatte Benedikt sichtlich bewegt bei seiner Ankunft in Onna gesagt und für die Opfer gebetet. Das Dorf war mit 39 Toten bei nur knapp 300 Einwohnern zu einem Symbol für die Katastrophe geworden.

    Bewegend war auch Benedikts Treffen in L'Aquila mit den zwölf Studenten, die den Einsturz ihres Wohnheimes überlebt hatten. Mit den Worten: "Ich teile Eure Tränen, aber jetzt brauchen wir stabile Gebäude. Das sind wir den Toten schuldig", sprach der Papst den Jugendlichen Mut zu. Beim Einsturz des Studentenheimes waren sieben Jugendliche aus mehreren Regionen des Landes umgekommen.

    Das instabile Wohnheim sei Symbol eines "Staates, der für die Sicherheit seiner Jugendlichen nicht garantieren kann", hatten Medien immer wieder kritisiert. Tatsächlich sind neben den Arbeiten des Wiederaufbaus in den Abruzzen im Moment auch zahlreiche Techniker dabei, die Ruinen auf eventuelle Bausünden zu untersuchen. Die mangelnde Standfestigkeit vieler Gebäude in der Erdbebenregion soll den Behörden seit Jahren bekanntgewesen sein.

    In der stark beschädigten Basilika von L'Aquila "Santa Maria di Collemaggio" legte Benedikt ein Pallium - eine Art Stola und Amtszeichen der römischen Päpste - bei der Urne von Papst Celestino V. nieder. Neben dem Besuch der Kaserne der Finanzpolizei stand noch eine Ansprache des Papstes von einer eigens aufgebauten Bühne vor der Kaserne auf dem Programm. Mit der Niederlegung einer goldenen Rose vor der Statue der "Madonna di Roio" wollte der Papst seinen Besuch in L'Aquila beenden.

    Aufgrund des schlechten Wetters hatte Benedikt am Morgen statt des Helikopters das Auto nehmen müssen und war mit leichter Verspätung in den Abruzzen angekommen. Gegen Mittag wurde er in Rom zurückerwartet.

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