Bei einem Erdbeben in der dünn besiedelten Provinz Baluchistan in Pakistan sind mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen. Der Distrikt Awaran im Südwesten des Landes sei am schwersten von den Erschütterungen betroffen, teilte die Katastrophenschutzbehörde (NDMA) mit. Nach Angaben des Geoforschungszentrums Potsdam hatte das Beben am Dienstagnachmittag eine Stärke von 7,6.
Weitere Menschen werden unter Trümmern vermutet
Ein Sprecher der paramilitärischen Grenztruppen (FC) in der Provinzhauptstadt Quetta sagte, in Awaran würden noch Menschen unter Trümmern eingestürzter Gebäude vermutet. Die Rettungsarbeiten seien angelaufen. Grenztruppen und Armee hätten Soldaten in die Katastrophenregion entsandt.
Der Sender Geo TV berichtete von beschädigten Gebäuden. Die Zeitung "Express Tribune" meldete online, in Awaran seien die Dächer zweier Schulen eingestürzt. Unklar blieb, ob sich dort jemand zum Zeitpunkt des Bebens am Dienstagnachmittag (Ortszeit) aufhielt.
Erdbeben noch in Neu Delhi zu spüren
In der 200 Kilometer vom Erdbebenzentrum entfernten südpakistanischen Millionenmetropole Karachi flohen Menschen panisch aus ihren Häusern. Das Internationale Krisen-Informationszentrum GDACS berichtete, im Umkreis von 100 Kilometern um das Epizentrum lebten mehr als 300 000 Menschen. Die Erdstöße waren noch bis in die rund 1200 Kilometer entfernte indische Hauptstadt Neu Delhi zu spüren.
Baluchistan wird immer wieder von Erdbeben erschüttert
Im vergangenen April waren bei einem Erdbeben im iranisch-pakistanischen Grenzgebiet rund 30 Menschen in Baluchistan ums Leben gekommen. Im Oktober 2005 kamen bei einem Erdbeben der Stärke 7,6 in der geteilten Region Kaschmir mehr als 86.000 Menschen in Pakistan und Indien ums Leben. Die meisten Opfer waren in Pakistan zu beklagen. Baluchistan ist die größte der vier Provinzen Pakistans, sie ist zugleich aber am dünnsten besiedelt. dpa/AZ