Mehr als 240 Menschen sind bei dem schweren Erdbeben im Südwesten Pakistans ums Leben gekommen. Allein 208 Tote seien im besonders betroffenen Bezirk Awaran gezählt worden, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Demnach sind 30 weitere Menschen im Bezirk Kech ums Leben gekommen. Diese Zahlen könnten noch steigen, weil Berichte aus abgelegenen Gebieten noch nicht eingetroffen seien.
Mehr als 350 Menschen seien bei dem Erdbeben mit der Stärke 7,7 am Dienstagnachmittag in der dünn besiedelten Region verletzt worden. Das Militär leite die Rettungsarbeiten.
Notstand im pakistanischen Distrikt Awaran ausgerufen
In dem am stärksten betroffenen Distrikt Awaran im Südwesten des Landes rief die Provinzregierung den Notstand aus. Die Zeitung "Dawn" berichtete unter Berufung auf Behörden, mehr als 80 Prozent der Lehmhäuser in Awaran seien zerstört oder schwer beschädigt worden.
Die Behörden sprachen von großen Problemen bei der Versorgung von Verletzten. Der Bezirk Awaran ist ein sehr armer Landstrich, die Bevölkerung wird auf etwa 300.000 Menschen geschätzt.
Erdbeben war bis Neu Delhi zu spüren
Die Erdstöße am Dienstag waren noch bis in die rund 1200 Kilometer entfernte indische Hauptstadt Neu Delhi zu spüren. Das Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam GFZ verortete die Tiefe des Epizentrums bei 42 Kilometern, die US-Erdbebenwarte (USGS) bei nur 20 Kilometern unter der Erdoberfläche. Nach Erdbeben ragte aus dem Arabischen Meer eine neue Insel. dpa/AZ/afp