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Ostdeutschland: Noroviren? Mehrere tausend Kinder erkrankt

Ostdeutschland

Noroviren? Mehrere tausend Kinder erkrankt

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    Mehrere tausend Kinder und Jugendliche in vier neuen Bundesländern leiden an Magen-Darm-Erkrankungen, die vermutlich vom Schulessen ausgelöst wurden. Aus dem sächsischen Sozialministerium hieß es, es bestehe der Verdacht auf Noroviren.
    Mehrere tausend Kinder und Jugendliche in vier neuen Bundesländern leiden an Magen-Darm-Erkrankungen, die vermutlich vom Schulessen ausgelöst wurden. Aus dem sächsischen Sozialministerium hieß es, es bestehe der Verdacht auf Noroviren. Foto: dpa

    Eine Welle von Magen-Darm-Erkrankungen trifft immer mehr Kinder und Jugendliche in Ostdeutschland. Rund 6000 Kranke, die nach Kantinenessen an Durchfall und Erbrechen leiden, wurden laut Medienangaben inzwischen in Sachsen, Thüringen, Berlin, Brandenburg und

    Noroviren? Mehrere tausend Kinder erkrankt

    Das Essen stammte vom Unternehmen Sodexo mit Sitz in Rüsselsheim. Allerdings sieht sich der Zulieferer nicht verantwortlich: Nach vergleichbaren Untersuchungen gebe es keine Hinweise darauf, dass die Fälle mit

    SPD fordert verpflichtende Qualitätsstandards

    In Berlin haben die Behörden Noroviren und natürliche Gifte, sogenannte Toxine, als mögliche Erreger im Visier. Nähere Angaben gab es nicht. Aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene könnten Salmonellen oder Noroviren Auslöser der Erkrankungen sein. „Auf jeden Fall muss es Hygienefehler bei der Produktion gegeben haben“, sagte Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Zastrow. Zu den ersten Beschwerden war es am Dienstag gekommen. Auch einzelne Lehrer waren betroffen. Der Bund und die Länder setzten eine Ermittlungsgruppe ein, im Bundesministerium für Ernährung wurde ein Krisenstab gebildet. Von der Politik wurden Forderungen nach mehr Qualität des Schulessens laut.

    Eine sogenannte Task-Force unter Leitung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) will mit den Gesundheitsbehörden die Aufklärung der Ursache vorantreiben. Angaben zur Arbeit dieser Gruppe und ersten möglichen Ergebnissen machte ein BVL-Sprecher nicht. Bundesministerin Ilse Aigner von der CSU erklärte am Rande der Herbstkonferenz der Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern, Ziel müsse es sein, die Ursache der Erkrankungen schnellstmöglich zu finden.

    Es muss Hygienefehler bei der Produktion gegeben haben

    Die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Nicole Maisch, kritisierte unterdessen, dass noch immer ein nationaler Krisenstab mit Durchgriffsbefugnissen fehle. Die aktuellen Erkrankungen zeigten, dass Krisen nicht an Bundesländergrenzen Halt machten. Dass die Behörden nach eigenem Ermessen handeln, funktioniere in Krisensituationen nicht.

    Von der SPD kam die Forderung nach verpflichtenden Qualitätsstandards für das Schulessen. Die Qualität des Essens müsse das erste Wahlkriterium sein und nicht der günstigste Preis. „Eine gesunde Schulverpflegung ist für Kinder so wichtig wie Mathe oder Deutsch“, sagte die Abgeordnete Petra Crone.

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