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Orkan "Joachim": Experte fürchtet: "Joachim" so schlimm wie Kyrill

Orkan "Joachim"

Experte fürchtet: "Joachim" so schlimm wie Kyrill

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    Am Freitag fegt ein Orkantief über Deutschland. Am schlimmsten wird «Joachim» wohl im Süden zu spüren sein. Foto: Uwe Zucchi dpa
    Am Freitag fegt ein Orkantief über Deutschland. Am schlimmsten wird «Joachim» wohl im Süden zu spüren sein. Foto: Uwe Zucchi dpa

    Orkan Joachim: Mit Sturm, Regen und Schnee bewegt sich der Orkan "Joachim" vom Westen auf Deutschland zu. Am Freitagmorgen war der Kern des Tiefs über den Benelux-Staaten. Aber in Rheinland-Pfalz und auf dem Feldberg im Schwarzwald seien schon erste Böen der Stärke 12 gemessen worden, sagte Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Freitag. Im Lauf des Tages werde "Joachim" über die Mitte Deutschlands ziehen, am stärksten werde der Sturm am Nachmittag. Für ganz Süddeutschland gab der DWD Unwetterwarnungen vor heftigen Schneefällen, Dauerregen und schwerem Sturm heraus.

    Erste Schäden und Schulschließungen

    Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Erdrutschen und Überschwemmungen von Straßen. Bei Dauchingen prallte am Freitagmorgen ein Nahverkehrszug gegen einen auf den Schienen liegenden Baum; verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. Im Ortenaukreis blockieren umgestürzte Bäume mehrere Straßen; der Sturm fegte auch Verkehrsschilder und Bauzäune um. In Furtwangen blieben zwei Schulen vorsichtshalber geschlossen. Auch der Karlsruher Zoo blieb zu, ebenso wie der Weihnachts- und der Wochenmarkt in Friedrichshafen am Bodensee.

    Erste Ausläufer des Sturms "Joachim" erreichen die Schweiz

    Erste Ausläufer des Orkans "Joachim" haben in der Nacht zum Freitag auch die Schweiz erreicht. In Höhenlagen im Westen des Landes wurden Windböen mit Geschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern registriert, wie die Nachrichtenagentur sda unter Berufung auf den Wetterdienst Meteoschweiz berichtete. Die Behörden gaben bereits am Donnerstag eine Sturmwarnung mit Verhaltensempfehlungen heraus. Die Schifffahrtsgesellschaft CGN stellte den Verkehr seiner Schiffe auf dem Genfersee ein. Das Sturmtief "Joachim" zieht von Nordfrankreich in Richtung Osten. In den

    Deutscher Wetterdienst warnt

    Das aus Westen in Richtung Deutschland ziehende Sturmtief "Joachim" könnte besonders den Süden Deutschlands im Laufe des Freitags mit Orkanböen von bis zu 120 km/h erreichen. In der Nacht hat Joachim noch keine großen Schäden verursacht, dürfte aber am Vormittag den Südwesten der Bundesrepublik mit schweren Sturmböen erreichen. Gegen drei Uhr sei der Kern des Tiefs über Frankreichs Hauptstadt Paris gezogen, erklärte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in der Nacht auf Freitag. An der französischen Küste habe es in der Nacht bereits Orkan-Böen der Stärke zwölf gegeben. Das Zentrum des Sturmtiefs wird über Düsseldorf, Hannover und nördlich von Berlin ziehen, den stärksten Sturm bekommen dann die Gegenden südlich dieser Zugbahn ab.

    Orkantief trifft Deutschland am Morgen

    Dem Süden Deutschalnds steht ein unruhiger Freitag bevor. Das Sturmtief wird am Freitag über Baden-Württemberg ziehen: Verbunden sei "Joachim" mit starken  Niederschlägen, teilte die Wettergefahren-Frühwarnung des Instituts  für Meteorologie und Klimaforschung am Donnerstag in Karlsruhe mit.  Laut deren Wetter-Experte Bernhard Mühr könnte das Sturmtief für Baden-Württemberg eine ähnliche Stärke wie das Tief "Kyrill"  erreichen, das Anfang 2007 für massive Schäden in Europa gesorgt  hatte.  Im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb drohen Orkanböen mit bis zu 120 Stundenkilometern, auch in niedriger liegenden Gegenden soll es zu orkanartigen Böen mit rund 100 Stundenkilometern kommen. Begleitet wird das Unwetter von teils heftigem Regen.

    Orkan "Joachim" vorwiegend im Süden Deutschlands

    Der Prognose zufolge erfasst "Joachim" bis Freitagvormittag  Süddeutschland. Dabei seien vor allem das SaarlandRheinland-Pfalz, Südhessen, und Bayern betroffen,  wo mit Böen von 100 bis 120 Stundenkilometern gerechnet werden  müsse. Auf den Gipfeln der Mittelgebirge und der Alpen seien mehr  als 150 Stundenkilometer möglich, für den Wendelstein auch 200  Stundenkilometer. Der Niederschlag falle zunächst meist als Regen,  im Bergland werde er am Freitag zunehmend in Schnee übergehen.

    Windgeschwindigkeiten bis 133 Km/h

    In der Bretagne waren in der Nacht bereits 400.000 Haushalte ohne Strom. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete, knickten bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 133 Stundenkilometern auch zahlreiche Bäume um. Allein in den Departements Finistére und Morbihan sei die Feuerwehr zu mehr als 300 Einsätzen ausgerückt. Vor der

    Zug durch Sturmtief in der Schweiz entgleist

    Durch den Sturm "Joachim" ist in der  Schweiz ein Zug entgleist. Bei dem Unfall im Nordwesten des Landes  wurden nach Angaben der Polizei am Freitagmorgen drei Menschen  leicht verletzt, darunter der Lokführer. Der Zug kam demnach in  einem Wald zwischen den Gemeinden Tavannes und Tramelan von den  Gleisen ab. Über die Region waren nach Angaben der Schweizer Wetterbehörde Meteosuisse in der Nacht heftige Winde mit  Spitzengeschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern hinweggefegt.  Sturmtief "Joachim" soll nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes  am Freitag auch Deutschland erreichen.

    Nach dem Orkan Joachim: Ausblick

    Wenn das Tief vorbeigezogen ist, enden zunächst auch die fast frühlingshaften Temperaturen: Dann strömt deutlich kältere Luft nach Deutschland. Das Wochenende bringt Schauer und Schnee - zum Teil bis ins Flachland. Am Wochenanfang wird zumindest in den Lagen oberhalb 600 Metern ein Schneespaziergang möglich sein. Fürs Rodeln ist die Schneedecke meist noch zu dünn. Der Ausblick: Wie fast alle Jahre wieder kündigt sich das klassische Weihnachts-Tauwetter an. dpa/dapd/afp/AZ

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