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Organspendeskandal weitet sich offenbar aus: 23 Verdachtsfälle in Regensburg

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Organspendeskandal weitet sich offenbar aus: 23 Verdachtsfälle in Regensburg

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    Organspendeskandal auch in Regensburg? Nach dem Organspende-Skandal an der Universitätsklinik Göttingen hat der Fall nun offenbar auch Weiterungen zur Uniklinik Regensburg (Symbolbild).
    Organspendeskandal auch in Regensburg? Nach dem Organspende-Skandal an der Universitätsklinik Göttingen hat der Fall nun offenbar auch Weiterungen zur Uniklinik Regensburg (Symbolbild). Foto: dpa

    Organspendeskandal auch in Regensburg? Nach dem Organspende-Skandal an der Universitätsklinik Göttingen hat der Fall nun offenbar auch Weiterungen zur Uniklinik

    Regensburg: 23 Verdachtsfälle

    Im Zeitraum von 2004 bis 2006, als der in Göttingen verdächtigte Arzt am Uniklinikum Regensburg tätig war, gebe es insgesamt 23 Verdachtsfälle, heißt es in der Erklärung des Münchener Ministeriums. Der Vorgang sei bereits der Staatsanwaltschaft übergeben worden. Eurotransplant, die Bundesärztekammer und das bayerische Gesundheitsministerium seien informiert.

    "Schnell klären"

    "Wir müssen diese Vorfälle schnell und umfassend aufklären", forderte Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP). Bereits in der vergangenen Woche habe er die fünf bayerischen Universitätsklinika aufgefordert, ihre Strukturen zu überprüfen, um potentiellem Fehlverhalten Einzelner effektiv vorzubeugen.

    Organspendeskandal in Göttingen

    In Göttingen steht neben dem beschuldigten früheren Oberarzt auch ein weiterer leitender Arzt im Verdacht, Patientendaten im Zusammenhang mit Organtransplantationen manipuliert zu haben. Die Staatanwaltschaft Göttingen leitete gegen die beiden Mediziner Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts auf Tötungsdelikte ein. Es sollen im großen Stil Krankenakten manipuliert worden sein, um bestimmten Patienten bevorzugt Spenderorgane zu verschaffen. Dies könnte zum Tod anderer Patienten geführt haben, die nicht zum Zuge kamen. (afp AZ)

    Organspende in Deutschland

    75 Prozent der 14- bis 75-jährigen Bundesbürger stimmen einer Organspende grundsätzlich zu, aber nur 25 Prozent haben bislang einen Spenderausweis.

    Rund 12.000 Menschen warten auf ein Spenderorgan, etwa 8000 von ihnen brauchen eine Niere.

    Patienten warten fünf bis sechs Jahre auf eine Spender-Niere.

    Im Schnitt sterben täglich drei Menschen auf den Wartelisten.

    4054 Menschen konnte 2011 mit einer Transplantation geholfen werden (2010: 4326).

    14,7 Spender kommen in Deutschland auf eine Million Einwohner (in Spanien: 32,0, Österreich 23,3, Schweiz 12,6, Luxemburg 6,0).

    1200 Menschen wurden 2011 nach ihrem Tod 3917 Organe entnommen darunter 2036 Mal Niere, 1040 Leber, 363 Herz, 313 Lunge, 160 Bauchspeicheldrüse und 6 Dünndarm.

    Von den Spendern waren 36 jünger als 16 Jahre; 571 waren 16 bis 54 Jahre alt; 236 waren 55 bis 64 Jahre alt; 357 waren älter als 65 Jahre.

    Weitere 795 Nieren wurden von lebenden Spendern übertragen. Zudem wurden 71 mal Teile der Leber von Lebendspendern übertragen.

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